Nur eine Vespa. Unter diesem Titel startete im Februar 2012 im Fuji-X-Forum dieser Thread zu einem Welterfolg. Ein Thema das mit rund 270 Einträgen bis heute aktiv ist und mit vielen schönen Aufnahmen begeistert. Auch ich liess mich inspirieren und habe mich mit meiner Fuji X-E1 auf die Suche gemacht.
Gar kein leichtes Unterfangen wie sich herausstellen sollte. Es war schwieriger als gedacht die Vespa auf öffentlichen Plätzen zu sichten und zu fotografieren. Noch schwieriger, Aufnahmesituationen zu finden die eine Totalaufnahme dieses legendären Rollers überhaupt erlaubten. Zugeparkt zwischen anderen Zweirädern standen Vespas auf überfüllten Roller-Parkplätzen, eingekeilt zwischen mehr oder weniger schönen Produkten japanischer Herkunft, parkiert in engen Häuserschluchten und garantiert mit Lichteinfall von der falschen Seite. Oftmals noch schmutzig dazu.
Roller-Pirsch – kein einfaches Unterfangen
Ich liess mich von diesen Schwierigkeiten nicht beirren und nahm die Herausforderung an: Stunden investierte ich im Urlaub auf der Pirsch nach schönen Vespas. Der Lohn: Die Sichtung einiger schöner und fotogener Exemplare des legendären Rollers.
In meiner Jugendzeit war die Vespa auf den Strassen alltäglich. Oft bin ich damals auf dem Sozius entlang dem Vierwaldstättersee mitgefahren. Allemal besser als Kilometer um Kilometer zu Fuss ins Nachbardorf – oder von dort nach Hause – zu laufen. Allerdings galt das Design im Vergleich zu den schnittigen und schnelleren Motorräder von Kreidler und Zündapp als etwas «speziell» und wenig «in». Dafür konnte man als Fahrer die Vespa im Anzug und bei nassem Wetter gar bequem mit Regenmantel und trockenen bleibenden Schuhen nutzen.
Vespa – eine Erfolgsgeschichte
Die Vespa ist nach dem zweiten Weltkrieg aus einer Mangelsituation heraus bei der italienischen Firma Piaggio entstanden. Die Ur-Vespa «98» sollte einfach, sparsam und leicht fahrbar sein – und mit den vorhandenen Produktionsanlagen zu bauen sein. Der Spiegel schrieb 2010 zur Geschichte dieses Rollers: «Mit Schubkarrenreifen, Direktantrieb und einem komplett verkleideten Flugzeuganlassermotor als Kraftquelle. Firmenchef Enrico Piaggio fand, das Ding sehe aus wie eine Wespe, auf italienisch «Vespa». 1946 begann die Serienproduktion. Knapp 100 Kubikzentimeter, 3,2 PS und eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h reichten damals vollauf, um auf schlechten Straßen kommod unterwegs zu sein». Hier findet sich der ganze Original-Beitrag.
Nur eine Vespa
Der Welterfolg war nicht aufzuhalten. Piaggio exportierte den Roller schon 1947 in die Schweiz, um 1950 nach Deutschland und nach ganz Europa. 1965 waren weltweit bereits über drei Millionen Vespas verkauft, danach ebbte ihr Siegeszug in Europa langsam ab, weil inzwischen Autos für den Massenverkehr erschwinglich wurden. Heute gibt es rund ein Dutzend aktualisierte Vespa-Modelle in drei Hubraumklassen zu kaufen. Und eine aktive Szene mit vielen Clubs die ihrem Hobby frönen.
Die Vespa als kultiges Szene-Mobil und Ausdruck urbaner Mobilität erfreut sie sich bis heute ungebrochener Beliebtheit wie eh und je. Einige dieser hippen Roller habe ich für diese Seite fotografisch festgehalten.
Alle Bilder mit Fuji X-E1 + Carl Zeiss Distagon 2.8/28 mm und 2.8/35 mm + Metabones Speedbooster Ultra.
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