Verabredungsgemäss traf ich mich heute mittag mit meinem Sohn Marc beim Bahnhof Zürich-Enge. Wir wollten essen gehen und anschliessend das «Fotoschiff», die Fotomesse am Bürkliplatz, besuchen. Nach der gelungenen Premiere vom letzten Jahr findet diese wiederum für zwei Tage auf dem Schiff «Linth» der Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft statt.Alle namhaften Fotomarken, Fachspezialisten und die aktuellen Foto-Neuheiten sind hier vertreten. Dazu Zubehör, Ferngläser, ein Rahmenprogramm mit Workshops und anderes mehr. Organisiert wird dieser Event von der FotoPro Group, der grössten Fotofachhandels-Gruppe der Schweiz.
Nach dem Lunch im KL Teppanyaki-Restaurant trafen wir kurz nach ein Uhr beim Fotoschiff ein und orientierten uns anhand der Schautafel auf dem Hauptdeck über die Standorte der Anbieter. Erste, nur kurze Station war der Tisch von Leica. Das veredelte, aus einem Stück Aluminium gefräste Gehäuse der T1 liess die feinmechanischen Fähigkeiten des deutschen Nischenherstellers erahnen, die Preise für die Kameras spielen aber in einer anderen Liga. Auch der Besuch bei Canon fiel kurz aus. Beeindruckend zwar die neue EOS 5DS mit 50,5 MP und dem ebenfalls neuen Canon Weitwinkel-Zoom EF 11-24mm f/4L USM. In der Handhabung erwies sich die Kombination aber als sehr kopflastig und mit einem Gewicht von 1180 g ist dieses zweifelsohne leistungsstarke Objektiv zudem ein richtiger Klotz. Da ich aus Gewichtsgründen vollständig von Canon zu Fuji wechseln will war hier mein Interesse begrenzt. Die 70D, die für Marc von Interesse sein könnte, wurde leider nicht gezeigt.
Die nächste Stunde absolvierten wir als Tour D`Horizon bei den Tischen von Nikon, Pentax, Panasonic und Sony. Es ging uns darum einen generellen Überblick über das Angebot, insbesondere für Marc als Entscheidungshilfe für einen möglichen Neukauf zu verschaffen. Wir nutzten die Gelegenheit die Kameras mit unterschiedlichen Objektiven auszuprobieren und diskutierten Bedienung, Haptik, das vorhandene Angebot an Objektiven und natürlich die Preise. Auf dem Obergeschoss schauten wir kurz bei Olympus vorbei, hier herrschte ein Gedränge und die uns interessierende OM-D konnten wir leider gar nicht befingern. Das MFT-Format stand für uns aber eh nicht im Vordergrund.
Also wandten wir uns den wirklich interessierenden, nebeneinander stehenden Tischen von Zeiss und Fujifilm zu. Bei Zeiss erhielt ich die Erlaubnis das 50mm f/1.5 Sonnar ZM an meiner Fuji X-E1 auszuprobieren. Diese Kombination sieht wirklich blendend aus und weckt sofort ein «haben wollen Gefühl». Das muss aber warten. Bei den Toit hingegen bin ich mir sicher – sie werden den Weg in meine Fototasche wohl eher nicht finden.
Bei Fujifilm Schweiz war das Angebot an Kameras und Objektiven auf zwei Tischen ausgelegt. Das vollständige Objektivangebot war doppelt vorhanden und als Ansprechpartner standen gleich 3 Mitarbeiter zur Verfügung. Herr Weber nahm sich ausgiebig Zeit und stellt uns die X-T1 ausführlich vor. Gleich zu Beginn bestückte er sie mit dem neuen Zoom XF 16-55 F2.8 WR. Eine tolle Linse, wetterfest, an der Kamera aber etwas kopflastig und mit einem Listenpreis von CHF 1 249.- auch nicht ohne. Für den Einstieg von Marc in das Fuji-System wäre das Zoom XF 18-55 F2.8-4 wohl besser geeignet, zumal es dieses Objektiv im Kit mit der X-T1 zu einem attraktiven Preis gibt.
Für mich interessant war das brandneue XF 16mm F1.4 WR: Trotz seiner Lichtstärke nicht übermässig gross, das könnte für mich passen. Auch das XF 23mm F1.4 würde «bella figura» machen und entspricht zudem der bekannten Reportage-Brennweite des Kleinbildformats von 35 mm. Überhaupt deckt Fuji nun mit 16, 23, 35 und 56 mm die klassischen Brennweiten von 24, 35, 50 und 85 mm am Kleinbildformat mit Lichtstärken von 1.4 oder besser ab. Eine innovative Leistung die einige der lang eingeführten Marken bis heute nicht geschafft haben.
Zur Nachfolge der X-Pro war erwartungsgemäss nichts Neues zu erfahren, hier bleibt es bei den Gerüchten von fujirumors.com. Warten wir`s ab. Auch das von mir ersehnte Telezoom 100-400 mm wird nicht vor Anfang 2016 angekündigt. Kommen wird hingegen demnächst wohl eine neues und einfacheres Kameramodell als Ergänzung zur X-T1.
Weiter wird Fujifilm in Kürze ein verbessertes Angebot für den Druck von Fotobüchern auf Fuji Fotopapier anbieten. Das aufgelegte Fotobuch im A3-Format zu den «X-Days» war jedenfalls überzeugend. Ich werde das sicher weiter verfolgen.