Heute besuchten Trudi, Maria, Heiner und ich Greetsiel im Ostfriesland. Der Ort blickt auf 650 Jahre Geschichte zurück. Er liegt an der Leybucht nördlich von Emden am Nationalpark «Niedersächsisches Wattenmeer». Große Teile der Leybucht wurden über die Jahre zur Küstenbegradigung nach und nach eingedeicht, sodass nur Greetsiel als Hafenort übrig geblieben ist. In den 1990er Jahren wurde das Leybuchthörn fertiggestellt. Dieses Bauwerk erstreckt sich als Landzunge in das Wattenmeer hinein. Innerhalb von ihm befinden sich die Schleuse als Zufahrt von der Nordsee zum Greetsieler Hafen und ein Speicherbecken. Seit Fertigstellung dieses Bauwerks ist der Greetsieler Hafen tideunabhängig erreichbar. Das heutige Hafenbecken bildet den Fischereihafen an der Westseite mit einer Anlegestelle für den Ausflugverkehr und den Jachthafen an der Ostseite des Hafenbeckens.
Das Fischer- und Künstlerdorf Greetsiel an der ostfriesischen Nordseeküste ist das touristische Zentrum der Gegend und verzaubert jeden hier ankommenden Besucher: Mit historischen Giebelhäusern aus dem 17. Und 18. Jahrhundert, seinem über 600 Jahre alten malerischen Fischerhafen und seiner beachtlichen Flotte von 25 Krabbenkuttern. Diese liefen bei unserem Besuch im Verlauf des Nachmittag wieder in den Hafen ein und löschten frischen Fang an Nordseegarnelen. Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten zählen darüber hinaus die beiden Zwillingsmühlen von 1706 und 1856 am Dorfeingang, die vielen malerischen Gassen mit geschäftigem Treiben, die zahllosen Läden und viele Restaurants die zum Verweilen einladen.
Bei unserer Ankunft war der Himmel noch stark bewölkt, er klarte aber zunehmend auf und liess ab elf Uhr die Sonnenstrahlen durchscheinen. Auch die Temperatur stieg weiter auf angenehme Werte an. Wir hielten auf dem offiziellen Platzplatz am Dorfeingang an und spazierten Dorfeinwärts Richtung Hafen. Am Schöpfwerk im Ortskern vorbei erreichten wir den Damm, der den Hafen umschliesst. Bei unserer Ankunft lagen nur zwei Krabbenkutter an der Mole, ein weiterer zur Reparatur eingedockt an Land. Wir unternahmen einem ausgedehnten Fussmarsch, an den alten Häusern Richtung Aussenmole und am Denkmal mit dem skelettiertem «Eisernen Fisch», der das Hafenende markiert, vorbei Richtung Naturschutzgebiet. Der ausgedehnte Rundgang machte hungrig und wir setzten uns an einen der Aussentische des urigen Restaurants «Fischerhus», oben auf dem Deich und direkt am Hafen gelegen, mit schönen Ausblick auf die einlaufenden und anlegenden Fischkutter. Ich entschied mich für den tagesfrischen Nordbutt, gebraten in feiner Bierteighülle auf Hummersauce, begleitet von Greetsieler Krabben und Petersilienkartoffeln. Dazu ein Wasser und zwei Deziliter Chardonnay.
Nach dem ausgedehnten Mittagsmahl bummelten wir durch die Strassen und die engen Seitengassen des historischen Teils von Greetsiel und blickten in einige der vielen Läden. Schliesslich setzten wir uns für Kaffee und Erdbeerkuchen auf die Terrasse des Restaurants «Zum alten Siel». Nach einem letzten fotografischen Blick auf die zwischenzeitlich eingelaufenen Kutter und das einlaufende Ausflugsschiff «Wappen von Norderney» war Zeit zum Aufbruch. Wir verliessen Greetsiel so gegen fünf Uhr und fuhren zurück.
Alle Aufnahmen mit Fuji X-E1, Carl Zeiss Planar 1,4/50 und Carl Zeiss Distagon 2,8/35mm mit Metabones Speedbooster. Als RAW in Lightroom entwickelt. Die beiden alten Carl Zeiss Objektive aus meiner Zeit mit CONTAX Analogkameras halten mit ihren modernen Pendants problemlos mit und liefern eine sehr schöne Bildanmutung und gute Schärfe.
Mehr Aufnahmen von Greetsiel mit der Fuji X-E1 und den Objektiven Leica Elmarit 2.8/28 und dem Carl Zeiss CONTAX Planar 1,4/50 finden sich im Album «Ein Tag in Greetsiel, Ostfriesland»