Winterruhe, einträchtig nebeneinander vertäut: Der Schaufelraddampfer «Stadt Zürich», rechts, gebaut 1909 und die «Stadt Rapperswil» von 1914 liegen an einem kühlen Dezembertag gut vertäut an ihrem Werft-Liegeplatz. Der Morgennebel liegt noch immer über dem See und lichtet sich nur zaghaft; das gegenüberliegende Ufer ist erst schemenhaft zu erkennen.
Die «Stadt Zürich» ist als nostalgischer Schaufelraddampfer das Dienstälteste Schiff der Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft. Sie misst 59,1 Meter in der Länge und 13,1 Meter in der Breite und benötigt sechs Mann Besatzung. Gebaut wurde der Raddampfer von der Firma Escher Wyss & Cie. in Zürich, die auch Dampfmaschine und Antrieb lieferte.
Winterruhe: Zürichsee Dampfschiffe am Werft-Liegeplatz
Von den meisten anderen Schweizer Raddampfern unterscheiden sie und ihr Schwesterschiff sich durch den kurzen Schornstein und das grosszügig bemessene Oberdeck für die 1. Klasse. Bis auf Details sind die beiden Schiffe leicht zu verwechseln: Die «Stadt Rapperswil» ist am vorderen Kreuzmast und der abweichenden Farbe des Sonnendecks zu erkennen. Im Salon der 1. Klasse ist sie zudem luxuriöser als ihr Schwesterschiff ausgestattet, erkennbar an der Mahagoni- und Birnbaum-Täfelung und der kunstvoll gearbeiteten Treppe zum Oberdeck. Nach der Winterruhe werden beide Schiffe vom April bis November wieder im Dienst sein und bis 750 Passagiere aufnehmen.
Am 4. September 1912 beförderte die «Stadt Zürich» ihren bisher berühmtesten Gast, den deutschen Kaiser Wilhelm II. samt seinem Gefolge und einigen handverlesenen Gästen. Auf dem mit Blumen geschmückten Schiff herrschte eine strenge Kleiderordnung, serviert wurden Tee und deutsches Bier. Die Abendrundfahrt des Gastes feierten die umliegenden Gemeinden mit Feuerwerken.
Alle Photos aufgenommen mit iPhone 6 und Nachbearbeitung in Adobe Lightroom.
Quellen:
– Zürichsee Schiffahrtsgesellschaft
– Wikpedia