Mauern geniessen in Fotoforen einen äusserst schlechten Ruf. Technikverliebte verwenden sie für Tests von teuer erworbenen Objektiven und diskutieren anhand der Aufnahmen Randunschärfe, Verzeichnung oder andere Eigenschaften die sie für wichtig halten.
Damit das möglichst «objektiv» erfolgen kann müssen Ziegelstein-Wände, Hausmauern aus Backsteinen oder Garage-Tore herhalten. Das ist aus fotografischer Sicht natürlich Unsinn: Oftmals reicht es bei den Diskutanten nicht einmal für einen sauberen Testaufbau – Freihand ist «in» – oder es werden optische Gesetzmässigkeiten wie paralleles Ausrichten des Objektivs zum Aufnahmegegenstand, Bildfeldwölbung und anderes mehr ausser acht gelassen.
Kein Wunder ereifern sich in Foren-Diskussionen die Gemüter und es geht seitenweise hitzig und unversöhnlich zu und her. Neueste Objektivrechnungen sind angeblich unbrauchbar und viele Objektive enttäuschen und sind ihr Geld nicht wert. Ganz zu schweigen, wenn auf diese Weise ältere Schätze aus dem letzten Jahrhundert «getestet» werden. Die Kritik kann vernichtend sein und es grenzt an ein Wunder dass berühmte Fotografen wie Henri Cartier-Bresson oder Andreas Feininger mit solchem Linsen überhaupt ihre einzigartigen Bilder machen konnten. Sie konnten es aber. Das heisst für mich im Umkehrschluss: Mit Objektiv-Tests anhand von Mauern kann etwas nicht stimmen. Das sehe ich auch so und halte folgerichtig solche Tests für überflüssig, gar nutzlos.
Aus diesen Gründen nehme ich an solchen Foren-Diskussionen nicht teil und gehe dafür lieber fotografieren. Die Fähigkeiten meiner Objektive kann ich anhand von mir gemachter Bilder selber einschätzen und dies genügt mir vollauf. Auch darum bin ich gerne mit meinem Altglas-Set an Carl Zeiss Contax-Objektiven unterwegs.
Natursteinmauern sind einzigartig im Aufbau
Trotzdem möchte ich das Thema Mauern in diesem Post aufgreifen. Und zwar gezielt mit Fokus auf Natursteinmauern. Diese haben in meinen Augen eine eigene Personality: Sie sind einzigartig im Aufbau, unverkennbar im Aussehen und anhand individueller Merkmale jederzeit wiedererkennbar und örtlich zuzuordnen.
Flassig Reiner schreibt in Wikpedia: «Natursteinmauerwerk ist ein nur aus natürlichen Steinen bestehendes Mauerwerk, im Gegensatz zu einem Mauerwerk, das aus gefertigten, künstlichen Steinen z. B. Ziegeln besteht. Natursteinmauern sind aufwendiger und teurer als Mauern aus Beton oder Backstein, dafür sehr langlebig und optisch hochwertig. Es gibt viele Mauerwerksarten: Trocken-, Zyklopen- und Bruchsteinmauerwerk, regelmäßiges und unregelmäßiges Schichtenmauerwerk, Quader– und Blendmauerwerk. Sonderfälle sind der sogenannte Friesenwall und die Gabionen. Für den Bau von Mauerwerk gelten Regeln bezüglich der Sichtflächengestaltung, der Steintechnik und der allgemeinen Gestaltung der Maueransicht». Soweit Wikpedia. Davon lasse ich mich für mein Mauer-Thema leiten.
Alle Aufnahmen fotografiert mit Fuji X-E1 und Carl Zeiss Contax Distagon 2.8/28mm und 2.8/35 mm, Planar 14./50 mm und Leica Elmarit 2.8/28 mm.
Quellen:
Bilder zu Natursteinmauern