Jahrelang habe ich nach ihr gesucht. Internet-Angebote begutachtet, geprüft und verglichen, gezögert und immer wieder verworfen. Habe andere Prioritäten vorgezogen. Es ist gar nicht so einfach, sich den Wunsch nach einer Zeiss Ikon Contax IIIa zu erfüllen. Einen noch funktionierenden Belichtungsmesser sollte sie haben. Das Einstellrädchen für die Fokussierung leichtgängig und der Rangefinder einigermassen genau sein. Ein zu stark abgegriffenes Gehäuse, gar mit Zeiss «Bumps», wollte ich nicht. Und natürlich ein einwandfreies Carl Zeiss Sonnar 1.5/50 mm Objektiv als Muss; keines von Zeiss-Opton und auch keines aus dem Hause Carl Zeiss Jena. Wichtig: Eine Contax IIIa möglichst nahe am Produktionsende von 1962 sollte es nach Möglichkeit auch sein. Ich versprach mir davon einen besseren Allgemeinzustand. Und Mondpreise wollte ich keine bezahlen. Und … und … und. Jaja, vom Haben-wollen bis zum Kauf einer Contax IIIa kann ein langer und frustrierender Weg sein.
Dieser Tage habe ich endlich eine passende Contax IIIa gefunden und ersteigern können. Es ist ein Exportmodell mit Entfernungsskala in Feet und Empfindlichkeitseinstellung für den Belichtungsmesser in ASA-Werten. Vor wenigen Tagen ist das gute Stück bei mir eingetroffen und steht nun prominent auf meinem Schreibtisch: Mit der Serie-Nummer R 35075; aus dem von Zeiss Ikon verwendeten Nummernkreis abgeleitet im Hochsommer 1961 produziert. Das Sonnar 1.5/50 mm von Carl Zeiss trägt die Nummer 1890286 mit Herstellungsjahr 1956/57. Ebenfalls berechnet aus dem verwendeten Nummernkreis, genauer kann ich das Datum nicht eingrenzen.
Was mich riesig freut: Die Contax IIIa und das Sonnar sind in einem noch deutlich besserem Zustand als erhofft. Der eBay-Shop im englischen Cornwall – Rosamunde Pilcher lässt grüssen – machte zwar mit seinem riesigen Angebot an Photographica, bisher über 10 000 Verkäufen bei 100% positiven Bewertungen, einen sehr guten Eindruck auf mich. «Meine» Contax IIIa war aber unter Wert präsentiert: Die Fotos auf weisser Arbeitsplatte mit schwarzen Striemen eher abweisend, die dunklen Stellen mit wenig Zeichnung, die Aufnahme der geöffneten Rückseite mit halb gespanntem Metall-Verschlusses irreführend. All das sprach mich zuerst nicht an. Trotzdem habe ich alle Angebotsbilder auf die Festplatte gezogen, in Lightroom eingelesen und etwas bearbeitet. Und siehe da: Die Contax IIIa mauserte sich zum stolzen Schwan. Jetzt musste ich mir die Camera nur noch schnappen.
Der Kauf dieser Contax IIIa hat natürlich eine längere Vorgeschichte und die geht so: 1982 schaffte ich mir eine Contax MD137 mit Objektiven von Carl Zeiss an. Später ergänzte ich diese um eine Contax ST (im Prinzip eine RTS III ohne Vakuum-Andruckplatte für den Film) und nutzte diese Ausrüstung bis September 2003. Da Contax für Amateure keine passende Digitalkamera anbot und wohl in absehbarer Zeit keine anbieten würde stieg ich schweren Herzens auf eine Canon EOS 10D um. Das bedeutete das Aus der Analog-Fotografie mit Film für Jahre.
Ich blieb aber ein Contax und Carl Zeiss Aficionado und damit ein Freund und Liebhaber der beiden Marken. Beschaffte weitere Carl Zeiss Contax-Objektive und nutze diese bis heute regelmässig an meiner Fuji X-E1 und der X-Pro2. Vor einigen Jahren kam gar eine gebrauchte, voll funktionsfähige Zeiss Ikon ZM hinzu.
Irgendwann begann ich, mich mit der Geschichte der Contax-Kameras und der Zeiss Ikon Werke zu beschäftigen: Die Modelle der Vorkriegszeit, die Wirren nach Kriegsende, die Entwicklung und der Bau der Contax IIa und der Contax IIIa. Der Contarex-Modelle bis zum Untergang der deutschen Kamera-Industrie mit endgültiger Schliessung des Zeiss Ikon-Werks in Stuttgart 1972. «Auf den Spuren der Contax» von Hans-Jürgen Kuċ stellt diese Zeit sachgerecht, detailliert und spannend zu lesen dar. Und so vertiefte sich mein Wunsch zur Anschaffung einer Contax IIIa. Das Buch leistete mir wertvolle Dienste bei den Recherchen – führte aber zu den eingangs erwähnten Vorgaben und verlängerte damit die Suche.
Die Contax IIIa ist eine 35mm Rangefinder-Kamera mit Wechselobjektiven, die von der Zeiss Ikon AG, Stuttgart, 1951 zum 25-jährigen Bestehen von Zeiss Ikon entwickelt und zwischen März 1951 und August 1962 produziert wurde. Sie ist das Schwestermodell der 1950 vorgestellten Contax IIa und Nachfolgerin der legendären Contax von 1932. Sie erhielt den Beinamen «Die Ausgereifte» als Hinweis auf die Kontinuität der Marke Contax. Oder wie in der Contax-Broschüre vom Juli 1954 nachzulesen:
«Die Camera für den Photographen, der vor keiner Aufgabe kapitulieren möchte». Und weiter auf den Punkt gebracht: «Erstrebenswertes Ziel jedes Photographen wird stets eine Camera sein, mit der er zum Beherrscher aller nur irgend möglichen photographischen Probleme wird; denn die interessantesten Bilder voll fesselnder Dynamik, voll eigenwilliger Gestaltung sind meist nur mit einer aussergewöhnlichen Camera zu meistern. Die ZEISS IKON AG, Stuttgart schuf in der CONTAX eine solche Camera, die durch ihre überlegene technische Ausstattung zuverlässig jeder Situation gerecht wird». Die Contax IIIa gilt als die aufwendigste mechanische Kamera überhaupt. Folgerichtig ihr Preis: Die Contax IIIa mit Sonnar 1.5/50 mm war damals für DM 1031.- zu haben. Das wären zu heutigen Preisen irgendwo zwischen CHF 5000 – 6000.-, also annähernd in der Preisregion heutiger Leica-Kameras. Dafür bekam man mit der Contax IIIa eine Kamera mit hervorragender mechanischer Passform und hochwertigem Finish; viele glauben gar besser als der, der legendären Leica M3 von 1954.
Jetzt steht die Contax IIIa also auf meinem Schreibtisch: Ich habe sie zwischenzeitlich sorgfältig vom Restschmutz gereinigt und ausführlich befingert. Äusserlich ein sehr schönes Stück, könnte vom Aussehen her aus einer Sammlung stammen. Der Selen-Belichtungsmesser funktioniert und scheint grob zu stimmen; ob über alle Empfindlichkeitsbereiche und linear anzeigend weiss ich noch nicht. Die Bedienelemente laufen fein, die Fokussierung lässt sich ohne Kraftaufwand mit dem rechten Mittelfinger bedienen. Die Verschlusszeiten hören sich gut an, die 1/1250-stel Sekunde und die Zeiten um eine Sekunde scheinen richtig zu laufen, der Selbstauslöser schnurrt leise ab und löst aus. Die Führungsschienen für den Film zeigen nur geringen Abrieb, auch das zeugt von wenig Gebrauch.
Eine Wucht ist das Sonnar: Schon 1931 entwickelt ist mein Exemplar optisch absolut neuwertig, mit der berühmten T-Vergütung, keine Kratzer, keine Gebrauchsspuren, kein Abrieb am Bajonett. Das Drehen des Blendenrings mit stufenlos einstellbaren Blendenwerten ist samtweich und geschmeidig, die elf Blendenlamellen öffnen sich schön gleichmässig zu einem runden Kreis. An den Lamellen ist keine Abnützung erkennbar, keine Verharzung, keine Kratzer, keine Putzspuren, nichts, nada. Der Zustand ist so schön, dass ich schon heute über eine Adaptierung nachdenke. Ich komme glatt ins Träumen: Mit einem M-Adapter an meiner Zeiss Ikon ZM. Und zusätzlich mit dem Fuji M- zu X-Mount-Adapter an der X-Pro2. Herrliche Aussichten!
Als nächstes möchte ich die Contax IIIa an einem warmen Frühlingstag mit Film bestücken und zusammen mit meinem Digisix Handbelichtungsmesser ausführen. Die Bilder werden zeigen ob die inneren Werte die äusserliche Erscheinung bestätigen können. Ich bin da ganz zuversichtlich. On verra!
Alle Fotos mit Fuji X-Pro2 und den Objektiven XF16-55 mm und dem Carl Zeiss Contax Makro-Planar 2.8/60 mm.
Quellen:
Mein Exemplar der Broschüre «Zeiss Ikon, Contax und das Contax-System».
Camerapedia, Contax IIIa mit Spezifikationen
Wikipedia: Contax
Hallo Walter,
ein Freund von mir hat eine Baujahr Zeiss Ikon Contax iiia, Seriennummer L75000. Gibt es eine Chance rauszufinden, wann die gebaut wurde?
Hallo Frank
Nach Hans Jurgen Kuc «Auf den Spuren der Contax» dürfte es die Nummer L75000 nicht geben. Der zur L passende Nummernkreis lautet 75001 – 85000 und betrifft die Produktionszeit vom 3/1955 – 7/1961. Einen Nummmernkreis mit der Nr. L75000 gibt es nicht, sodass die Vermutung nahe liegt, dass der fragliche schon mit L75000 beginnt. Das wäre dann die erste Kamera und wohl im März 1955 produziert worden.
In meinem Blog-Beitrag «Neu in meinem Bestand: Zeiss Ikon Contax IIIa» findest du ein Bild mit allen Nummernkreisen. Hoffe das hilft.
Freundliche Grüsse Walter
Hallo Walter
Ich habe eine contax IIa mit der Seriennummer S22581
Die wurde ja 1950/51 gebaut. Das spezielle daran: es ist eine color Dial! Die Seriennummer auf dem Blitzschuh stimmt mit der auf der auf der Unterseite im inneren überein…. Hast du eine Ahnung ob das ein „Werksumbau“ ist?
Liebe Grüsse
Martin
Hallo Martin
Ja, die Seriennummern 20001 – 28000 wurden Im Zeitraum Juli 1950 bis April 1951 produziert; total 8 000 Stück. Geht man davon aus, dass die Produktion zuerst mit kleineren Stückzahlen hoch gefahren wurde dürfte die S/N 22581 im 4. Quartal 1950 hergestellt worden sein.
Nach Hans-Jürgen Kuc «Auf den Spuren der Contax, Seite 47» wurden mit der Einführung der vollautomatischen Blitz-Synchronisation mit Synchrobuchse im Jahr 1954 die Verschlusszeiten auf dem Einstellrad farbig graviert. Die Zeiten von 1 s bis 1/25 s waren schwarz ausgelegt, das war der Zeitenbereich für übliche Blitzlampen. Für Elektronenblitze war die gelb ausgelegte 1/50 s reserviert. Die rot gravierten Zeiten von 1/100 s bis 1/1250 s standen langsam abbrennenden Blitzlampen (zB. vom Typ PF) zur Verfügung. Eine andere Quelle (zeisscamera.com) besagt, dass bei diesen Geschwindigkeiten keine Blitzsynchronisation vorhanden ist. Die neue Synchronisations-Technik konnte bei Contax IIa und IIIa-Kameras, die vor 1954 hergestellt wurden, nachgerüstet werden. Dabei verblieben aber die Verschlusszeiten schwarz ausgelegt.
Es scheint mir daher eher unwahrscheinlich, dass ein Werksumbau nach 1954 im Zusammenhang mit der Einführung der Blitz-Synchonisation zum Einbau eines Color Dials geführt hat.
Für wahrscheinlicher halte ich, dass im Rahmen einer Reparatur nach 1954 die komplette Verschluss- und Transportmechanik-Baugruppe inkl. Zeitenrad, Auslöser, Bildzählwerk und Selbstauslöser getauscht wurde. Und aus Gründen der Lagerhaltung eine später gefertigte Baugruppe eingebaut wurde.
Freundliche Grüsse
Walter
Schöne Darstellung dieser Kamera. Ich habe auch eine Contax IIIa im sehr gutem Zustand. Lediglich die Selenzelle war kaputt. Ich habe die Selenzelle einer defekten Contaflex Super B eingesetzt, die exakt die gleiche Größe hat. Der Belichtungsmesser arbeitet jetzt wieder perfekt und ziemlich genau.
Als Objektiv habe ich ein Sonnar f2 aus Nachkriegsproduktion. Digital an einer Fujifilm xt-10 verglichen mit dem Vorkriegssonnar f2 von meiner Contax II hat es ein etwas besseres Auflösungsvermögen. Auf analogen Bildern wird man vermutlich keinen Unterschied bemerken. Noch besser als das Nachkriegssonnar ist das Helios 103 F 1.8. Leider ist es für die Bereitschaftstasche der Contaxen etwas zu groß,
Hallo Matthias
Das mit den Standardobjektiven 50 mm zur Contax IIa / IIIa ist so eine Sache: Zusammen mit den Tessar 1:3,5/50, dem Sonnar 1:2/50 und dem 1:1,5/50 gibt es nach Hans Jürgen Kuc «Auf den Spuren der Contax» Band II, total 13 Varianten für die Brennweite 50mm. Zuerst alle nur von Carl Zeiss Jena produziert. Ab 1951 konnte auch Zeiss-Opton liefern; die Produktion erfolgte also parallel. Am 1. Oktober 1953 ging die Firma Zeiss-Opton in der Firma Carl Zeiss Oberkochen auf. Nach einer Übergangszeit wurden alle Objektive nur noch mit der Gravur «Carl Zeiss» ausgeliefert. Sie waren bereits mit der T-Vergütung ausgestattet, auf das rote «T» wurde aber im Gegensatz zu den bei Zeiss-Opton und in Jena gefertigten Objektiven verzichtet. Es war nicht unüblich, dass die Contax IIa/IIIa mit gerade lieferfähigen Objektiven ausgestattet wurden. Auch der Handel paarte seine Angebote nach dem verfügbaren Bestand. So wurde meine Contax IIIa eindeutig im Sommer 1961 gefertigt. Zu den Objektiven gibt es leider keine Nummernkreise die sich eindeutig einem Fertigungsjahr zuordnen lassen. Zumindest habe ich dazu bis heute nichts gefunden. Mein Sonnar wurde meinen Recherchen nach im Zeitraum 1956/57 und damit deutlich früher gefertigt. Alle Objektive der drei Fertigungswerke wurden übrigens durch Zeiss Ikon AG Stuttgart, bzw. deren Händlernetz, vertrieben.
Das Vorkriegs-Sonnar zu deiner Contax IIa wurde vor 1945 von Carl Zeiss Jena produziert und muss eine Seriennummer unter 3.000.000 tragen; darüber wäre es eine Ausführung der Nachkriegszeit. Die T-Vergütung war, mit wenigen Ausnahmen, ebenfalls erst ab 1945 Standard. Das unterschiedliche Auflösungsvermögen deiner zwei Sonnare liesse sich damit erklären. Das Helios 103 F 1.8 kam deutlich später auf den Markt, die bessere Abbildungsqualität erstaunt deshalb nicht. Bilder meines Sonnars 1:1,5/50 mit meiner Fuji X-Pro2 finden sich im Blogbeitrag «Carl Zeiss Contax Sonnar 1.5/50 – ein Klassiker».
genau so ein Sonnar habe ich am der Contax IIIa, vergütet aber ohne rotes T. Meine Contax II hat ein versenkbares Sonnar im einer Seriennummer 2.3 Mio. Also passt es auch zur Kamera.
Mein Helios ist von 1982, also deutlich neuer. Aber es ist von der Bildqualität erstaunlich gut, vergleichbar mit einem Pancolar. Ich verwende es daher gerne an den Contax Kameras und natürlich auch an der Kiev.
Schade bei der Contax IIIa ist, dass man mein auch sehr geschätztes Jupiter 12 nicht benutzen kann. Ein passender Weitwinkel dafür wird leider sehr hoch gehandelt.
Hallo Matthias
Ja die Preise für Weitwinkel-Objektive sind schmerzhaft. Das Biogon 1:2,8/35 wird für EUR 400 – 500 gehandelt. Ein Biogon 1:4,5/21 wird aktuell auf eBay für knapp EUR 700.- angeboten. Aus Jena gibt es das 1950 angekündigte Topogon 1:4/25; das ist aber sehr selten und wohl noch teurer. Ein Alternative wäre noch das Orion-15 1:6/28 für die Kiew; in der Sowjetunion hergestellt. Da sehe ich aktuell 2 Angebote für rund EUR 345 und 510.-. Leider auch nicht so günstig .
Hallo Walter,
ich bin seit heute glücklicher Besitzer einer wunderschönen und wenig benutzen Contax IIIa und eines dazu passenden Triotar 85mm!!! Ich fotografiere allerdings nur noch digital mit meiner Fuji X-T3, also ähnlich wie Du.
Kannst Du mir einen Tipp geben, wo ich einen passenden Adapter für das Sonnar und das Triotar bekomme, um beide an meiner Fuji nutzen zu können?
Gibt es eventuell Zeichnungen des Bajonett?
Viele Grüße
Wilfried
Hallo Wilfried
Für das Contax IIIa Triotar genügt ein Adapter mit Aussen-Bajonett; im Gegensatz zu den Brennweiten mit 50 mm, die zusätzlich das Innen-Bajonett benötigen. Dafür passt der Kipon CRF-FX. Auch der K&F Concept Nikon (S) – FX sollte passen, da die Nikon den Lens Mount der Contax übernommen hat.
Solltest du mit dem Gedanken spielen ein Sonnar 1.5/50 zu kaufen muss das Innen-Bajonnet zwingend vorhanden sein. Der Adapter wäre dann zum Beispiel der Kipon CRF-FX I. Ein weitere Möglichkeit wäre der Adapter Contax / Nikon – Fuji X von Amadeo / Muscelli. Der ist zurzeit aber schwer zu bekommen. Vielleicht hilft Google oder direkt anfragen.
Viele Grüsse
Walter
Hallo Walter,
vielen Dank für die schnelle Antwort mit den wertvollen Tipps. Mittlerweile habe ich einen Adapter Nikon (S) – FX bestellt. Ich freue mich schon auf das Triotar an meiner Fuji.
Ich habe noch ein 4/ 135 Triotar mit M42, aber das ist etwas unförmig mit dem riesigen Adapter.
Derzeit bleibt das 2/ 50er Sonnar erst einmal an der Contax IIIa (sie sieht genau so schön aus, wie deine). Denn … ich wollte NIE wieder analog fotografieren, aber mittlerweile ist ein Film in meiner Contax und ich habe die ersten Fotos geschossen. Unfassbar, bis vor wenigen Tagen habe ich die analoge Gemeinde noch belächelt, wenn auch freundlich mitfühlend.
Viele Grüße
Wilfried
Hallo Winfried
Eine gute Wahl erst mit dem Triotar zu beginnen. Aber glaub mir, bald wirst dein Sonnar 2/50 ebenfalls an der Fuji ausprobieren wollen. Ich habe dazu einen Artikel mit meinem Sonnar 1.5/50 verfasst.
Viele Grüsse
Walter
Hallo Walter,
Ich besitze jetzt noch ein Jupiter, die sowjetische Sonnar-Kopie. Mein M 39er Jupiter war allerdings nicht so berauschend scharf.
Jetzt benötige ich wirklich den Adapter. Der muss ja so aufwändig/ teuer sein, da das Objektiv keinen Fokusring hat.
Viele Grüße
Wilfried
:-)))
Viele Grüsse
Walter
Meines Wissens gibt es im Europäischen Raum keine Werkstatt, die außer säubern, neu schmieren viel mehr mit z.B. einer Contax IIIa machen kann. Sachen wie Verschlußzeiten korrekt einstellen, kaputte oder verwundene Verschlußfedern austauschen (was besonders bei der zweiten, doppelt gewundenen für die 1/1250 oft notwendig ist), Verschlußkordeln ersetzen, neue Selenzellen einsetzen und Belichtung kalibrieren usw., Dafür gibt es m. E. nur eine Adresse: Henry Scherer in Kalifornien.
Er zerlegt jede eingesandte Kamera komplett, reinigt alle Teile mit Ultraschall versieht sie mit einem mit Nano-Diamantstaub versehenen Öl und Fett. Ja, er hat auch noch genug „neue“ Selenzellen aus der letzten Produktion einer englischen Firma. Die Wartezeiten bei ihm betragen allerdings z.Zt. mehrere Jahre und er ist da sehr korrekt in der Reihenfolge der Anmeldungen. Leider.
Falls hier jemand eine ähnlich sichere Adresse im Europäischen Raum weiss, bitte mitteilen. Aber mit eigenen Erfahrungen bitte, kein Hörensagen.
Hallo,
Stimmt so nicht, da gibt es noch ein paar andere erstklassige Adressen…
So habe ich vor ein paar Jahren meine CONTAX 1 von dem Kamera Midas Uwe Kersten/Mönchengladbach komplett revidieren lassen – mit neuen Nylon Rollo Bändern, perfekter Einstellung der Verschlusszeiten -alles wirklich TOP. Funktioniert alles seit Jahren tadellos -erstklassige Arbeit hat eben auch seinen Preis …
Nebenbei hat Herr Kersten auch den nahezu identische Kitt-Fehler wie an Ihrem 1,5er Sonnar tadellos behoben/ Linsen getrennt &perfekt (!) neu verkittet…für einen fairen Preis…
Meine CONTAX IIIA wurde von dem Kamera-Reparatur Herrn Wiener (der Midas von München) absolut perfekt aufgearbeitet, Hengst meiner Contaflex 1 und Suoer BC – funktionieren alle wieder seit Jahren einwandfrei -Herr Midas -äh Wiener hatte das Camera Reparatur Handwerk noch an ZEISS-IKON Kameras gelernt !
Vielen Dank für diese Information. Interessant zu wissen und schön, dass es hierzulande Reparateure gibt die alte Kameras reparieren. Wieder was gelernt.
Ich hatte bei Herrn Wiener vor einiger Zeit eine Minolta reparieren lassen. Ich fragte prophylaktisch, ob er auch an einer Contax arbeiten würde und meinte, Nein. Vielleicht dachte er an eine elektronische?
Der Verschluss meiner Contax 2 läuft noch, aber der Filmtransport hat neulich angefangen zu schlüpfen und der Film läuft nicht mehr weiter.
Sie Dir mal diese Seite an: https://lichtgriff.de/kiev-4/
Eventuell kann Matzr Dir helfen.
Viele Grüße
Wilfried
Servus aus München,
Habe ja auch letztes Jahr nur durch Zufall ergattet, war eigentlich auf der Suche nach einem Adapter für mein schon damaliges 5oer Sonnar 1.5 , jedoch stellte sich schnell her raus das derjenige eine Contax im Schrank stehen hatte mit einem von Carl Zeiss Jena produzierten von 1937 Sonnar 1.5/5cm nach recherche aus dem Jahr 1937. Nun habe ich beide Versionen von dem Objektiv.
Bei meiner funktioniert ebenfalls der Belichtungsmesser und schlägt aus sowie der Zustand ebenfalls sehr gut erhalten da sie ursprünglich seit fast 30 Jahren im Schrank gestanden war quasi ein Erbstück seines Opa’s.
Im übrigen beide Objektive nutze ich auch an der Sony A7II mit entsprechendem Adapter
Lg Anderl
Hallo Anderi
da freue ich mich für dich und wünsche viel Spass mit den Objektiven an der A7II.
Freundliche Grüsse Walter
Sieht aus als hätte das Sonnar einen Kittfehler im Bereich seines Namens?
Hallo Michael,
ich habe mir das angeschaut. Ja, es gibt da eine atypische Stelle über einen ungleichmässigen Bogen von 2 mm Tiefe und knapp 90 Grad. Das ist mir bis jetzt nicht aufgefallen und hat sich auf Bildern nicht bemerkbar gemacht. Die Stelle liegt im Bereich der dreiteiligen Linsengruppe nach der Frontlinse. Es könnte sich also tatsächlich um einen Kittfehler handeln; zumal die Stelle beim Bewegen der Linse gelb-orange reflektiert. Werde dies gelegentlich prüfen lassen. Bei Aufnahmen sieht man aktuell, wie geschrieben, nichts. Danke für den Input.
Freundliche Grüsse Walter
Verdammt ,schon wieder 11/2 Jahre rum,zu dem Kittfehler hab ich noch was gefunden es scheint das Zeiss bei den letzten Fertigungslosen vom traditionellen Kanadabalsam auf ein moderneres synthetisches Zeug gewechselt hatte, was aber im Laufe der Zeit versprödet und dann diese Farberscheinungen auslöst,Separation.Hab auch so eins , deutlicher erkennber als bei Ihrem Effekt auf Bilder bis jetzt Null.
Opton ist keine andere Firma oder Objektivreihe. Opton steht für Zeiss Oberkochen, das nach der deutschen Teilung entstand. Es gibt daher ebenso Sonnare und Planare von Zeiss-Opton, jedoch mit besserer Verarbeitung und Vergütung.
Das ist so nicht korrekt. Hans-Jürgen Kuċ führt die rechtlichen Zusammenhänge in dem von mir erwähnten Buch «Auf den Spuren der Contax» an mehreren Orten deutlich aus. So ein erstes Mal auf der Seite 12, Zitat: «Am 4. Oktober 1946 wird die in Oberkochen als Tochterunternehmen von Carl Zeiss Jena gegründet. Eintragung ins Handelsregister erfolgte am 30. Oktober.»
Am 31. Juli 1947 wurde der Name in «Zeiss-Opton Optische Werke Oberkochen GmbH» geändert. Am 1. Oktober 1953 wurde daraus das Unternehmen «Carl Zeiss» und die in Oberkochen hergestellten Objektive tragen seither diesen Namen.
Seite 69 des erwähnten Buches ordnet tabellarisch welche Objektive zu dieser Zeit von den drei Herstellern Carl Zeiss Jena, Zeiss-Opton und Carl Zeiss produziert wurden.
Sonnare wurden von allen drei Firmen produziert. Ein Planar gab es für die Contax IIa und IIIa nie. Die Weiterentwicklungen des ursprünglichen Planars von Paul Rudolph führten zum Biotar und später zum Pancolar. Das Planar erlebte seine Renaissance erst 1961 mit dem Planar 1.4/55 für die Contarex und später mit dem Planar 1.4/50 von 1972 für die Contax RTS.
Die Qualität der Objektive war zu der Zeit gleichwertig. So kam es dazu, dass die ersten Contax IIa Kameras ausschliesslich mit Objektiven von Carl Zeiss Jena ausgeliefert wurden. Dies änderte sich erst als im Rahmen von Reparationsleistungen Maschinen abgebaut und Ingenieure zwangsverpflichtet wurden und die spätere Mangelwirtschaft begann.
Ich hoffe diese Ergänzung klärt.
Mir ging es ganz ähnlich mit mehreren Contax IIIa (Color Dial) und 1,5/50mm Sonnaren, die ich in den letzten 25 Jahren kaufte. Leider funktionierte bei keiner der Selenbelichtungsmesser richtig und in D scheint niemand diese Teile reparieren zu wollen/können. Wahrscheinlich weil es die passenden Selenzellen nicht mehr gibt.
Ich habe aber den Anspruch dass, wenn ich eine Contax IIIa mit dem Beli-Aufbau mit mir rumschlepppe, wirklich Alles (!) funktioniert also auch der Belichtungsmesser nicht „tot“ ist. Interessant wäre eine aesthetische vertretbare Anpassung an eine andere Zelle oder sogar auf CDS / Silizum mit Batterie. Aber wer wagt sich an sowas (außer Henry Scherer in Kalifornien – das ist ein eigenes Thema…) ?
Meine Lösung derzeit: Die Suche nach einer Contax IIa (CD) OHNE Belichtungsmesser. Die scheint aber noch schwerer zu finden zu sein als die IIIa. Die meisten haben Zeiss Bumps, sind teuer und oder kommen nur mit 2,0/50mm Sonnaren. Es wurden wohl auch gegen Ende der Produktionszeit wesentlich mehr IIIa’s gebaut als IIa’s.
Naja, irgendwann taucht sie auf, die perfekte IIA (CD) mit 1,5/50 CZ Sonnar. Jan
Hallo Jan,
der Belichtungsmesser ist für die Contax IIIa nach so langer Zeit generell ein Problem. Meiner misst noch recht genau, zumindest bei guten und normalen Lichtsituationen. Ich messe trotzdem fast immer zusätzlich mit einem kleinen Gossen Digisix nach und entscheide mich erst dann für meine Belichtungswerte. Einfach auf den Belichtungsmesser der Contax IIIa zu vertrauen kann doch etwas kostspielig sein :-).
Gute Reparateure für alte Kameras zu finden ist schwierig. ich habe Zugriff auf Herrn Claudio Fabio, Classic Camera Repair, CH-8810 Horgen. Er gilt für alte Kameras als beste Adresse schweizweit, mi Berufslehre / Berufsleben bei Rollei. Er verfügt auch über alle notwendigen Messgeräte, spezialisierte Werkzeuge und Ersatzteile. ich habe ihn schon mehrmals in Anspruch genommen und bin bis jetzt mit seiner Arbeit sehr zufrieden. Für die Rollei TLRs verfügt er auch über eine Ersatzlösung zur Belichtungsmessung die optisch original aussieht. Ob sich die übertragen oder anpassen lässt weiss ich nicht. Auch nicht ob er grenzüberschreitend arbeitet. An Zeiss Ikon Kameras führt er Reparaturen durch, ob auch für die Contax IIIa weiss ich leider nicht.
Servus, welches Thema gibt es in Bezug auf Henry Scherer? Ich frage, weil ich gerade selbst nach einem Service für meine Contax IIIa suche. Gibt es Alternativen im Raum München?
Freue mich auf eine Antwort.
Hallo Jan
Henry Scherer ist wohl immer noch aktiv; eine Blick auf die letzte Aktualisierung seiner Homepage vom Juni 2021 lässt dies vermuten. Im deutschsprachigen Raum kenne ich leider keinen Reperaturbetrieb für eine Contax IIIa. Und habe mit Google auch keinen gefunden. Bleibt die Knochentour: Sich in den beiden Foren aphog.com und digicamclub.de umhören. Hier gibt es immer wieder Beiträge zu Reparaturen und Betrieben die solche Arbeiten noch ausführen. Vielleicht gibt es Hilfe.
Freundliche Grüsse Walter
Hi, excuseme i dont write in German
Iam from Argentina
Do you know how can I use those beautiful Contax lenses on my conteporary Sony?
I would really love bring new life yo them
Is there adapters available un Germany?
Danke Muchas Gracias!
Hi Bettinae,
You need a Contax RF to Sony E-mount adapter, for more see under this link: https://www.cameraquest.com/amedeo%20nrf%20crf%20se.htm. Maybe you can using this source to buy one. I bought mine from Amadeo Muselli in Venezuela, but i dont know if he is still in business or not. Alternatively you can search on eBay using the following search term «Adapter Contax RF KIEV RF to Sony NEX with helicoid internal, external bayonet».
Thank you very much dear Warwol, for your very valuable info! Hope you have a Happy New Year!
Trotzdem, Walter, würden Sie den Unterschied erklären, den Sie meinen?
->“Und natürlich ein einwandfreies Carl Zeiss Sonnar 1.5/50 mm Objektiv als Muss; keines von Zeiss-Opton und auch keines aus dem Hause Carl Zeiss Jena.“
Warum also keines von Zeiss-Opton? Das ist doch kein Ultron. Das Objektiv mit den Werten 50mm f/1.5 gibt es mit der Aufschrift „Opton“, aber dort steht genauso „Sonnar“ und „Zeiss“. Ebenso besteht die Verbindung mit einem Contax-Bajonett. Auf Ihrem steht das „Opton“ aber offenbar nicht? Die beiden Objektive sollten meiner Ansicht nach weitgehend baugleich sein, allenfalls könnte ein Entwicklungs-Altersunterschied bestehen. Ich finde dies schwierig zu recherchieren. Danke schon mal, Walter, für die Antwort.
Freundliche Grüße aus Oberbayern.
Christian
Zuerst: Natürlich ein Opton und kein Ultron, das war eine Verwechslung von mir. Das «Carl Zeiss Ultron» gibt es übrigens auch, ein 1.8/50 mm für die Zeiss Ikon Icarex und die SL706.
Zum Sachverhalt: Vor dem 2. Weltkrieg war die Herstellung des Contax-Systems klar gegliedert. Die Kameras wurden bei Zeiss Ikon in Dresden gebaut, die Objektive kamen von Carl Zeiss in Jena. Danach wurden die Kameras bei Zeiss Ikon in Stuttgart gebaut. Die Objektive kamen mit drei Herstellerangaben: Carl Zeiss Jena ab 1950, Zeiss-Opton ab 1951 und Carl Zeiss ab 1953. Für den mehrmaligen Namenswechsel gibt es zwei Hauptgründe: 1. Den Rückstand in der Objektiv-Entwicklung in Westdeutschland und 2. die ungeklärten Namensrechte.
Deshalb wurden in den folgenden Übergangsjahren die Objektive von anderen Herstellern zugekauft: Von Rodenstock, Schneider und nochCarl Zeiss Jena.
Am 4. Oktober 1946 wurde in Oberkochen die «Opton, Optische Werke Oberkochen GmbH» gegründet und ein neuer Produktionsstandort aufgebaut. Am 31. Juli 1947 wurde der Name in «Zeiss-Opton Optische Werke Oberkochen GmbH» geändert. Am 1. Oktober 1953 wurde daraus das Unternehmen «Carl Zeiss» und die in Oberkochen hergestellten Objektive trugen seither diesen Namen.
Die beiden Objektive Sonnar 1.5/50 mm sind baugleich, Unterschiede nur in Details: Ein rotes «T» als Gravur auf dem Frontring für Zeiss-Opton das bei Carl Zeiss fehlt. Und natürlich die unterschiedliche Gravur der Hersteller. Was das Alter anbelangt kann man davon ausgehen dass, von einer Übergangszeit abgesehen, Objektive unter dem Namen «Zeiss-Opton nur bis 1953 gefertigt wurden.
Das ist die Kürzestform wechselvoller Jahre. Quelle: «Auf den Spuren der Contax Band II von Hans-Jürgen Kuc.Und wie schon vorher erwähnt: Mein Präferenz liegt auf dem Namen «Carl Zeiss» und nur deshalb wurde es kein «Zeiss-Opton» :-).
Dankeschön, Walter, sehr interessant.
In Kürze erhalte ich nämlich (auch) eine Contax IIIa, mit dem Zeiss-Opton.
Soweit ich gesehen habe: in sehr gutem Zustand und voll funktionsfähig.
Ich finde die Kamera ebenfalls aufregend schön.
Freu mich schon total darauf.
lG Christian (Xtian)
Danke. Sie haben diese schöne Kamera wunderbar herausgearbeitet, Kompliment.
Guten Abend,
warum war Ihrer Ansicht nach das Opton keine Option bzw. nicht das Optimum?
Freundliche Grüße
Weil ich als Carl Zeiss–Fan Sonnare und Planare bevorzuge. So wollte ich in diesem Fall eben ein Carl Zeiss Sonnar und kein Ultron. Es sind also keine optischen Gründe die zu diesem Entscheid führten.
Freundliche Grüsse
Walter