Uff … endlich geschafft: Das Fotobuch mit 120 Seiten Umfang, produziert von Saal-Digital wurde von DHL soeben bei mir zuhause angeliefert. In dicker Kartonverpackung, eingeschweisst und in Schaumstoff-Umschlag steckend, hat der dritte Teil meiner «Alaska-Trilogie» den Transport unbeschadet überstanden und liegt nun ausgepackt auf dem Tisch.
Ausbelichtet auf echtes Fuji-Fotopapier im Format 28 x 28 cm ist das Fotobuch ein ganz schöner Brocken geworden: 1965 Gramm Gewicht bei einer Buchdicke von 28 mm. Mal drei: Ich bin mir sicher, die «Alaska-Trilogie» wird sich gut im Regal gut machen.
Ein erster Überblick: Das Buch ist sehr schön geworden und farblich nach meinen Vorstellungen gelungen, wie übrigens die beiden anderen Bände auch. «Freude herrscht» – so der gängige Ausspruch eines populären Schweizer Politikers im Ruhestand – über den erfolgreichen Abschluss.
um diese Ferienreise unvergesslich in Erinnerung zu behalten
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Zufrieden bin ich auch deshalb, weil ich für die «Alaska-Trilogie» meine Vorgehensweise zur Gestaltung eines Fotobuchs grundlegend geändert habe. Die letzten Jahre habe ich, wie viele andere auch, immer Adobes Photoshop für die Buch-Gestaltung verwendet. Nur dieses Vorgehen gab mir die nötige Freiheit Bild und Text nach meinen Vorstellungen zu gestalten. Der Nachteil: Dieser Workflow war ziemlich starr und wenig intuitiv, er verlangte eine präzise Vorausplanung von Bild und Text über mehrere Seiten hinweg. Spontane Änderungen von Bildgrösse oder Textmenge waren nur mit viel zeitlichem Aufwand möglich. Und so habe ich jeweils 8-10 Seiten «gescribbelt» um die gewünschten Bilder und Texte abwechslungsreich, in richtiger Reihenfolge und in richtiger Grösse unterzubringen.
Die «Alaska-Trilogie» habe ich nun erstmals mit «Srcibus», einem kostenlosen Open Source Desktop Publishing Programm erstellt. Der Funktionsumfang der Version 1.5.2. ist ähnlich wie Adobe`s InDesign und bemerkenswert stabil. Aus meiner Sicht ein Musterbeispiel dafür, was die Open-Source-Entwickler auf die Beine zu stellen vermögen. Dazu angeregt wurde ich von einem Beitrag in «MacLife» vom letzten Herbst. Die Einarbeitung geschah mit Hilfe von diesem eBook und ging schnell und zügig voran.
Zuerst galt es allerdings einen geeigneten Satzspiegel zu finden. Dieser sichert eine ästhetische Gestaltung und eine optimale Lesbarkeit über alle drei Fotobücher der «Alaska-Trilogie» hinweg. Also Papier und Bleistift zur Hand genommen und stundenlang gezeichnet und gemessen. Als gut befunden und wieder verworfen. Endlich hatte ich meinen Satzspiegel mit einem Gestaltungsraster definiert, der alle Bilder, Texte und Legenden im Fotobuch positioniert. Die Schwierigkeit bei dieser Arbeit bestand darin, dass ich einerseits das bisherige quadratische Format beibehalten wollte.
Andererseits fotografiere ich mit meiner Fuji X-Pro2 im 3:2-Format und brauche für eine grosszügige und spannungsreiche Gestaltung entsprechende Bildrahmen. Die Lösung fand ich im Seitenspiegel für eine Doppelseite; er erlaubt eine Vielfalt rechteckiger Bildformate, auf der Einzel- wie als Spread über eine Doppelseite hinweg.
Funktionen, Musterseiten, Bild- und Text-Stile, Ebenen und Export als PDF
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Gegenüber dem früheren Vorgehen hat Scribus den Vorteil des effizienteren Arbeitens durch verschiedene Automatisierungsfunktionen. Ich kann zum Beispiel für Texte Formatvorlagen oder Bildstile für die Bilder anlegen. Oder verschiedene Vorlagen für komplette Seiten.
So geht für mich die Gestaltung eines umfangreichen Fotobuchs deutlich schneller voran. Das gilt besonders für Texte: Sie können über mehrere Seiten laufen, mehrere Textrahmen können miteinander „verkettet“ werden und den Inhalt brauche ich nur «einzufüllen». Zusammen mit der Silbentrennung erleichtert dies den Umgang mit Text ungemein.
Auch die typografische Gestaltung bietet mehr Möglichkeiten. Text kann ich horizontal oder vertikal skalieren, ein Bild umfliessen lassen und vieles mehr. Verbessert sind auch die Funktionen für den Absatzumbruch, ich denke hier an die verpönten Hurenkinder und Schusterjungen.
Einige Musterseiten der «Alaska-Trilogie», aufgenommen mit iPhone 6.