2017 feierte der Jahre Alaska Highway sein 75-jähriges Bestehen. Er gilt als Strassenbau der Superlative. In nur acht Monaten und zwölf Tagen wurde 1942 eine 2288 Kilometer (1422 Meilen) lange Trasse durch die Wildnis geschlagen und befestigt: Der Alaska Highway, der von Dawson Creek aus durch British Columbia und das Yukon Territory zum offiziellen Endpunkt in Delta Junction, Alaska und weiter nach Fairbanks führt, war fertig gestellt.
Der Alaska Highway gilt als die berühmteste Strasse Nordamerikas. Nach Fertigstellung nur eine holprige «Gravel Road» für militärische Fahrzeuge und für Transporte innerhalb des «Lende und Lease Programm» im 2. Weltkrieg, wurde sie im Laufe der Zeit stetig ausgebaut und begradigt. Dabei um 64 Kilometer auf die heutige Länge von 2224 Kilometer begradigt.
«Historical Mile 0» in Dawson Creek
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Ausgehend von Dawson Creek entwickelte sich der Alaska Highway zur legendären Landverbindung der «Lower 48 States» nach Alaska, dem 49-igsten Bundesstaat der USA. Jahrzehnte nach dessen Bau ist für mich das Befahren die Krönung aller Ferien in Nordamerika. Auch wenn heute die zweispurige Landstrasse – mit Geschwindigkeits-Begrenzungen von 50 bis maximal 110 km/h – fast durchgehend asphaltiert ist und fahrtechnisch kaum Probleme aufwirft. Dennoch: Ein bisschen Abenteuer-Feeling vermittelt der Alaska Highway auch heute noch.
Trotz aller baulichen Massnahmen, Verbesserungen und Instandhaltung ist der Alaska Highway nicht vergleichbar mit einer europäische Autostrasse. Die schiere Länge, die Ausführung als zweispurige Landstrasse und die extremen klimatischen Bedingungen fordern ihren Tribut. Als Folge von Hitze und instabilem Untergrund gibt es unebene Stellen mit tiefen Quer- und langen Längsrillen, die umfangreiche Belagsarbeiten nach sich ziehen. Oder Schlaglöcher, verursacht durch Kälte, Regen und Frost, die ständig ausgebessert werden müssen. Auch wenn der Strassenzustand heute gut ist, fordert der Alaska Highway heute noch viel Aufmerksamkeit beim Fahren – nicht zuletzt kreuzender Wildtiere wegen.
Die 2400 Kilometer bis zum inoffiziellen Ende in Fairbanks lassen sich bequem in einer Woche fahren. Shops zum Kauf von Verpflegung, Unterkünfte und Benzin gibt es geschätzt alle 80 bis 100 Kilometer. Mobile-Empfang unterwegs allerdings nur sporadisch. Werkstätten hingegen kaum – Jeder Unfall, jede Panne wird zum Problem.
Etwa 300 000 Road Warriors erliegen jährlich der Faszination Alaska Highway: Sie eint die Suche nach Einsamkeit, unverfälschter Natur und unvergleichlicher Landschaft. Denn landschaftlich bietet der Alaska Highway Erstaunliches: Endlose Wälder mit märchenhaften Seen und Flüssen, Berge mit steilen und beeindruckenden Felswänden. Dazu eine reiche Tierwelt mit Waldbisons, Caribous und Schwarzbären.
Von Dawson Creek noch Fairbanks
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Bei schönem und warmem Wetter machen wir noch einen kleinen Bummel in Dawson Creek, besichtigen den offiziellen Zero-Mile-Marker beim Tourist Office und flanieren im historischen Downtown. Stöbern im «Old Creek Store» und kaufen dort Bonbons mit Kaffeegeschmack. Danach frischen wir im Walmart unseren Proviant für die nächsten Tage auf. So liegen Himbeeren, Brötchen, Käse und Nüsse in unserm Korb. Bei Shell tanken wir den Jeep Cherokee wieder auf und sind so für die nächsten Tage auf dem Alaska Highway bestens gerüstet.
Mit Bike, Limousine, SUV, Mobil Home und RV sind die meisten Besucher auf der kurvenreichen Reise durch die nördlichen Rocky Mountains eher zügig unterwegs. Die meisten von ihnen wohl froh, nach einer langen Tagesstrecke ihre Lodge, ein Motel oder einen Campingplatz mit Strom- und Wasseranschluss ansteuern zu können. Wir hingegen lassen es gemütlicher angehen und haben für die Strecke insgesamt zwölf Tage mit mehrtägigen Stopps am Muncho Lake, in Whitehorse und in Haines Junction eingeplant. Dazwischen Übernachtungen in Fort Nelson, Watson Lake und Tok. Entsprechend entspannt sind wir unterwegs.
Fliegen von Mucho Lake aus zu den Virginia Falls im Nahanni Nationalpark. Besichtigen in Watson Lake ausführlich den «Sign Post Forest», den riesigen Schilderwald mit aktuell über 72 000 Schildern aus aller Welt. Und wandern im Kluane Nationalpark zum St. Elias Lake, stoppen am Kathleen Lake. Und haben immer Zeit für Fotostopps.
Alle Aufnahmen mit Fuji X-Pro2 und den Objektiven XF16-55 mm, XF23 mm F1.4 und XF100-400 mm.
Mehr Bilder vom Alaska Highway im Album hier.
Quellen und Lesestoff:
Bell`s Travel Guide: Karte Alaska Highway
Bell`s Travel Guide: Alaska Highway, mit Road Log
OUT of Canada: Alaska Highway, so gross ist Kanada!
Spiegel Online: Die grosse Einsamkeit
Badische Zeitung: Mit dem Wohnmobil über den Alaska Highway