Bei meinen Fotoausflügen in den vergangenen Sommertagen kamen neben meiner Fuji X-Pro2 öfter auch meine Fujica GW690 und Rollfilm 120 in die Fototasche. Sie macht einfach Spass und so belichtete ich neben vielen digitalen Aufnahmen zusätzlich einige Rollen auf Film. Die Bilder sind das Ergebnis einer klassischen Herangehensweise an eine Analog-Aufnahme im Reportagestil; sie repräsentieren den althergebrachten Bildlook mit dem vertrauten und deutlich sichtbaren Korn. Einfach unverkennbar beim Betrachten – oder im direkten Vergleich am iMac mit einer digitalen Aufnahme.
Das analoge Fotografieren gestaltete sich aber deutlich aufwendiger als mit meiner Digitalkamera. Einmal Drücken auf den Auslöser heisst nur: Es gibt ein neues Bild auf dem Film; der «Schuss» eines weniger auf dem Filmvorrat. Dann beginnt das gespannte Warten auf das Ergebnis.
Analoges Fotografieren ist «spannend und einfach entspannend»
Es bleibt für Tage oder gar Wochen offen, ob die Stimmung bei der Bild-Gestaltung wie gewünscht eingefangen wurde, die Belichtung in Ordnung war und überhaupt: Ob das Bild technisch scharf aufgenommen wurde. Es gilt zuerst den Film oder die Filme an mein Entwicklungslabor einzusenden und auf den Download-Link für die entwickelten Bilddateien im JPEG-Format zu warten. Erst dann ist ein erstes Betrachten am Bildschirm möglich, eine Erfolgskontrolle und Verbesserungen so nur in kleinen Schritten möglich. Hybrides Fotografieren nennt man diese Vorgehensweise: Analoge Fotografie mit Film mit digitalen Mitteln – sprich Scannen der entwickelten Negative und anschliessender kleiner Nachbearbeitung – am Bildschirm, erweitern.
Die Fujica GW690 Professional – die letzte Fuji Rangefinder Kamera, die «Fujica» heisst – wurde ab 1978 bis 1985 produziert. Sie ist mit dem Objektiv EBC Fujinon 3.5/90 mm mit Zentralverschluss ausgestattet und für das Negativformat 6×9 cm auf 120/220 Rollfilm konzipiert. Die GW690 trat damals die Nachfolge der Fujica GL690 und der Fujica GM 670, beide noch mit Wechselobjektiven, an. Sie hatte ihrerseits mit der Fuji GSW 690 Nachfolgemodelle mit Negativformaten von 6×7 cm bis 6×9 cm und zusätzlich Weitwinkel-Varianten mit Objektiv 5.6/65 mm. Volkstümlich wird die Fujica GW690 «Texas-Leica» genannt. Siehe auch hier.
Alle Bilder sind mit der Fujica GW690 und Kodak Portra 400 Rollfilm aufgenommen worden. Die Belichtungsmessung erfolgte mit Gossen Digisix 2. Die Entwicklung und die Scans mit 5400 x 3600 Pixel erfolgten durch meinfilmlab. In Lightroom habe ich mit den Belichtungsreglern das Histogramm wo nötig angepasst, einige Bilder sind zudem leicht beschnitten. Ansonsten erfolgte keine weitere Bearbeitung um den anlogen Bildeindruck zu erhalten.
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Hallo Daniel,
Ich habe den Film bei meinfilmlab.de als Standard entwickeln lassen, die JPEGs in Lightroom eingelesen. Helligkeit und Histogramm angepasst und teilweise noch beschnitten. Bei einigen der Bilder habe ich zusätzlich einen Verlaufsfilter für den Himmel eingezogen. Der Film ist, wie im Text erwähnt, ein Kodak Portra 400; die Belichtung erfolgte mit Gossen Digisix 2.
Walter
Hallo Walter
Wie hast du diese Bilder wo bearbeitet ……? 😉
Daniel