Die Rhätische Bahn, kurz RhB, ist der ÖV-Lebensnerv des Kanton Graubünden im Südosten der Schweiz. Sie erschliesst als meterspurige Schmalspurbahn alle wichtigen Täler des dreisprachigen Kantons. Graubünden steht dabei nicht nur für sprachliche und damit kulturelle Vielfalt, sondern vor allem für Natur pur: 615 Seen, über 900 Berggipfel und 150 Täler laden zum Besuch und Verbleiben ein. Kein Wunder zieht der Kanton Urlauber an: Im Sommer lockt er als Wanderparadies in alpinem Gelände, im Winter als Magnet für alle Schneesportarten.
Und mitten drin die Rhätische Bahn, die mit modernem Rollmaterial die dafür nötigen Transportleistungen erbringt. Dafür stehen ihr 58 Lokomotiven / Triebfahrzeuge mit Personen- und Güterwaggons und 20 neue Allegra Triebzüge, die 2010/11 eingeführt wurden, zur Verfügung. Insgesamt 1094 Einheiten an Rollmaterial.
«Die RhB ist die vielseitigste, attraktivste und leistungsfähigste Alpenbahn»
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Der Kanton Graubünden gilt als Gebirgs- und Hochland. 41 Prozent der Bewohner leben in Höhenlagen von 1000 Metern über Meer und mehr. Mit 4049 m ü. M. gilt der Piz Bernina als höchster Berg, mit gerade noch 260 Metern die Kantonsgrenze zum Tessin als niedrigster Punkt. Die Herausforderung, alpin gelegene Täler trotz der Höhenunterschiede miteinander zu verbinden und das bei jedem Wetter – auch im tiefsten Winter – war und ist auch heute für die Rhätische Bahn die Herausforderung schlechthin.
Was 1889 mit der Eröffnung der Strecke von Landquart nach Klosters begann, ist heute ein 384 Kilometer langes Streckennetz mitten im schweizerischen Hochgebirge. Das in Bezug auf ästhetische Linienwahl mit seinen Tunnel- und Brückenbauten weltweit seinesgleichen sucht und als schönste Alpenbahn gilt. Harmonisch in die wilde Natur eingebettet, tragen Streckenführung und Kunstbauten der Rhätischen Bahn zu Ausstrahlung und wirtschaftlichem Erfolg der Region bei.
Als modernes und leistungsstarkes Unternehmen erfüllt die Rhätische Bahn heute dieselbe Aufgabe wie die SBB auf dem übrigen Gebiet der Schweiz: Als Pendlerbahn bringt sie jeden Tag Tausende von ihren Wohnorten in die Zentren und zurück. Als Güterbahn ist sie wichtige Partnerin der Wirtschaft und als rollende Strasse durch den Vereina-Tunnel sorgt die RhB für die wintersichere Verbindung von Nordbünden ins Engadin.
Das 384 Kilometer lange Streckennetz fasziniert jeden Eisenbahnfreund mit eindrücklichen Zahlen: Ein Drittel der Strecken befinden sich auf über 1500 Meter über Meer. Dazu zählen die Albula- und Berninalinie zwischen Thusis, St. Moritz und Tirano. Sie sind bahntechnische Meisterwerke und gehören seit 2008, als eine von drei Bahnlinien weltweit überhaupt, zum UNESCO Welterbe. Last but not least, verläuft ein Fünftel aller Bahnstrecken auf oder in Kunstbauten.
Mit den beiden Zugpferden «Bernina Express» und «Glacier Express» verfügt die Rhätische Bahn zudem über zwei spektakuläre Strecken mit globaler Ausstrahlung.
Der Bernina Express der Rhätischen Bahn ist die höchstgelegene Alpentransversale und eine der steilsten Adhäsionsbahnen der Welt. Der Zug verbindet St. Moritz auf 1822 Meter mit dem italienischen Tirano auf nur noch 441 m ü. M. Er passiert dabei den höchsten Punkt der Strecke, die Station «Ospizio Bernina» auf 2253 Meter Höhe und etwas tiefer die beliebte «Alp Grüm» mit der 180°-Kurve und der Einfahrt in die Kehrtunnel.
Der Glacier Express führt von Zermatt mit dem Wahrzeichen Matterhorn über 291 Brücken und durch 91 Tunnels nach St. Moritz und zu den Seen des Engadins. Natürlich gäbe es schnellere Wege durch die Alpen – aber keinen schöneren.
1500 Beschäftigte sorgen dafür, dass die Züge zuverlässig verkehren, tagtäglich, zu jeder Jahreszeit, durch 115 Tunnels hindurch und über 617 Brücken. Damit machen sie die Rhätische Bahn zu einer der grössten Arbeitgeberinnen in Graubünden.
Es versteht sich von selbst, dass die Rhätischen Bahn das Herz jedes Bahnfreundes höher schlagen lässt. Für Fotografen finden sich Tausende von einzigartigen Aufnahmestandorten: Entlang der Täler, entlang der Strassen, entlang von Bächen, Flüssen und Wanderwegen. Alle Aufnahmen mit Fuji X-Pro2 und dem Objektiv XF16-55 mm entstanden entlang der Bernina-Bahn.
Quellen: Zusammen gestellt aus Material der Rhätischen Bahn, Graubünden Tourismus, Wikipedia und eigenen Recherchen.