Nach einem 50-minütigen Aufstieg stehe ich am Geländer zum Eingang des Berggasthauses und blicke auf den kleinen See; rechts liegen zwei kleine Ruderboote am Felsen vertäut. Im klaren Wasser spiegeln sich in allen erdenklichen Grünschattierungen die umliegenden Berge, die ziehenden Wolken und die Bäume in Ufernähe. Es funkelt und glitzert: An diesem frühen Vormittag zeigt sich ein tolles Licht im Seealpsee. Wie für Fotografen gemacht.
An seinem Uferweg sind Wandergruppen in farbiger, wetterfesten Bekleidung unterwegs, freilaufende Kühe und Ziegen grasen auf den grünen Wiesen. Im Hintergrund zeigt sich eine typische Alpkäserei angelehnt an einen riesigen Felsblock; die Milchkannen trocknen draussen im Sonnenlicht. In meinem Rücken liegt das erweiterte Berggasthaus «Forelle» mit neuen Räumen, schönen Zimmern und gepflegtem Essen. Veränderliches Wetter und rasch ziehende Wolken lassen die Berge unablässig im Wasser spiegeln und sorgen für eine ständig wechselnde traumhafte Kulisse von Schatten und Licht im Seealpsee. Herz was willst du mehr?
An diesem wunderschönen Gebirgssee mitten im Alpstein-Gebiet, auf 1’143 Meter über Meer gelegen, bin ich mitten in der Natur, fernab von geschäftigem Treiben, Verkehr und Zivilisationsgeräuschen; dafür mit einem Bergpanorama wie es sich selten findet. Die idyllische Lage, das saubere Wasser sowie zwei Berggasthäuser machen den Seealpsee zu einem der beliebtesten Ausflugsziele in der Ostschweiz. Der Seealpsee ist nur zu Fuss von Wasserauen, der Endhaltestelle der Appenzeller Bahnen, auf einem steilen, aber gut begehbaren Weg zu erreichen.
Ich bewundere und studiere die schönen Spiegelungen und geniesse lange Minuten das schöne Licht im Seealpsee. Hinter der Alp mit der Seealpkäserei sehe ich den markanten Kopf des 1711 Meter hohen Rossmahd, ein rund drei Kilometer langer Felskamm, der vom Säntis her vorstösst und hier steil zum hinteren Ende des Sees abfällt. Rechter Hand sehe ich eine mit Felsbändern durchzogene Kette zackiger Bergspitzen deren Namen ich aber nicht weiss.
Ja, warum stehe ich denn hier? Unverhofft kommt oft: Vor einigen Wochen erhielt ich von photomundo eine Email. «Licht im Seealpsee» Ein 3-tägiger Fotokurs am Seealpsee – warum nicht? Nachdem mein Foto-Trip auf die Isle of Skye in Schottland wegen Corona auf unbestimmte Zeit verschoben ist, interessierte mich diese Alternative. Zumal ich Foto-Guide Philipp seit der Tour an den «Griesslisee» vom letzten Jahr kenne. In schönster Prosa schrieb er mir: «Licht und Gegenlicht, Himmel und Erde, Berg und Tal. Wohl an kaum einem anderen Ort kann man diese Kontraste so schön inszenieren wie am Seealpsee. Malerische Alpwiesen, glasklares Wasser, raue Felswände sowie urige Hütten begegnest Du im FotoKurs Licht im Seealpsee. Wer sich der Landschaftsfotografie hingeben möchte, ist beim Fotokurs Licht im Seealpsee genau richtig.»
Genau richtig ist das Programm: Drei interessante Tage in einer tollen Kleingruppe. Von frühmorgens 05:45 Uhr bis abends lange nach Ende der blauen Stunde sind wir stundenlang bei Sonnenschein wie bei strömendem Regen rund um den See unterwegs. Lassen uns von den Stimmungen und dem Licht im Seealpsee inspirieren. Ergänzt durch Theorieeinheiten nach dem Frühstück und gemeinsamer Bildbesprechung nach dem Mittagessen.
«Sönd Willkomm» sagt der Senn am letzten Tag in seinem neuen Verkaufswagen bei der Seealpkäserei. Wetter gegerbt und gut gelaunt bietet er seinen Alpkäse an. Sieben verschiedene Sorten, vom grossen Alpchäs bis zum Ziegenkäse, bietet er uns an; natürlich kaufen wir alle 😄😄. Clever wie er ist, stellt er seinen «Alp- und Heemetchäs» noch Unentschlossenen auch per Post zu.
Alle Aufnahmen entstanden mit meiner Fuji GFX 50s und den Objektiven GF32-64mmF4 und GF120mmF4. Langzeitbelichtungen mit ND-Grad Filtern von Breakthrough. Bearbeitet mit Adobe Lightroom und Color Grading LUTs von Lutify.