Am frühen Nachmittag komme ich nach stundenlanger Fahrt mit Foto-Guide Cody von Senja her in Tromsø an. Drei Tage in dieser verschneiten, winterlichen Stadt stehen mir noch bevor. Eine für mich seltene Gelegenheit Tromsø im Winter zu erkunden. Ich hoffe Nordlichter von Tromsø`s Hausberg Storsteinen zu fotografieren. «The best place to see the Northern Lights in Tromsø» verspricht die Webseite der Fjellheisen Luftseilbahn. Gleich vorab: Das konnte ich wegen prognostizierter tagelanger Wolkendecke und andauerndem Schneefall glatt vergessen. So entfällt diesmal auch die grossartige Aussicht auf die Insel Tromsøya, die Fjorde und das umliegende Festland. Das bedeutet leider auch keine Bilder vom bekannten Postkartenmotiv.
Dabei habe ich für die Nachtaufnahmen noch extra einen Natural Night Filter zur Reduzierung der Lichtverschmutzung angeschafft. Sei`s drum – vielleicht klappte es bei der nächsten Reise.
Tromsø – Die schönste Stadt im Norden Norwegens
344 km nördlich des Polarkreises gelegen, wird Tromsø, die Hauptstadt der Provinz Troms auch das «Tor zum Eismeer» genannt. Tromsø im Winter präsentiert sich mir als eine faszinierende Mischung aus geschäftiger Aktivität und friedlicher Schönheit. Die Stadt ist von Wasser und tief verschneiter Landschaft umgeben, die eine zauberhafte Kulisse bilden. Überall liegt eine dicke Schneedecke, die Strassen, Gehwege und Dächer bedeckt und eine malerische Atmosphäre schafft. Nur unterbrochen von den Männern der Schneeräumung mit ihren Radladern und Lastwagen, die versuchen der weissen Pracht Herr zu werden.
Trotz des frostigen Wetters herrscht reges Treiben auf den Strassen. Die Menschen wuseln durch die Stadt, während sie rutschigen Stellen und Schneebergen ausweichen. Tromsø im Winter erfordert da einiges an Vorsicht; ansonsten liegt man plötzlich und ungewollt flach. Die Geschäfte im Stadtzentrum und an der Storgata sind offen; überall herrscht eine geschäftige Betriebsamkeit. Und obschon der Himmel bewölkt ist und Schnee fällt, lockt Tromsø Bewohner und Besucher nach draussen und lädt zu Besichtigung und ausgedehnten Spaziergängen ein.
Beim Hafenterminal liegen die «Otto Sverdrup» von Hurtigruten Expeditions und die «Capella» von Havila vertäut. Letztere auf ihrem regulärem «Kystruten Bergen – Kirkenes» Service von Bergen nach Kirkenes. Von dem die Hurtigruten Group 2021 auf Weisung des Transportministeriums einen Drittel an Havila abgeben musste und damit ihr Monopol verlor. Etwas entfernt in der Nähe des Northern Norwegian Science Center auf dem Uni-Gelände und nahe der Zufahrt zum Tromsøysund-Tunnel liegt TUI`s Kreuzfahrtschiff «Mein Schiff 3» am Kai verankert. Ihre Passagiere werden von hier mit Bussen ins Zentrum gefahren.
Tromsø Hafen, faszinierende Welt aus Schnee und Eis
Im nahe gelegenen geschützten Hafen liegen tief verschneite Ausflugs-, Segel- und Sportboote im Wasser, die meisten seit längerer Zeit vertäut auf wärmere Zeiten wartend. An den Anliegern des über zwei Kilometer langen Kais liegen Dutzende Trawler, Kutter- und Off-Shore Arbeitsschiffe aller Grössen vertäut; allesamt mit Schnee bedeckt. Schneelast, vereiste Schiffsrümpfe, Kräne und Gerätschaften erzählen von eisigen Abenteuern, die sie bei der harten Arbeit in den arktischen Gewässern erlebt haben.
Entlang der Tromsøbrua führt der Gehsteig zur Arctic Cathedral, die majestätisch auf einem kleinen Hügel am gegenüber liegenden Ufer thront. Der Spaziergang über die Brücke bietet einen atemberaubenden Blick zurück auf die Stadt-Silhouette, die Landschaft und das glitzernde Wasser im Fjord. Die frische, klare Luft und die Stille der arktischen Natur lassen hier die Hektik des Alltags vergessen und versetzen den Besucher in eine ruhige, besinnliche Stimmung.
Tromsø im Winter ist eine Stadt voller Kontraste – zwischen geschäftiger Aktivität und friedlicher Schönheit, zwischen hektischem Treiben und ruhigen Momenten der Reflexion. Es ist eine Zeit, um die Schönheit der Natur zu geniessen und die einfachen Freuden des Lebens zu schätzen. Tromsø im Winter – immer eine Reise wert.
Die Aufnahmen entstanden mit meiner Fuji GFX50s II und den Objektiven GF32-64mmF4 und GF100-200mmF5.6. Und dem iPhone 13 im RAW-Modus. Bearbeitet mit Adobe Lightroom und Color Grading LUTs von Lutify.
Quellen:
Wikpedia
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