Die längst überfällige – sie wurde ein Jahr lang von Spekulation und viel «Rumors» begleitet – Fuji X-Pro2 wurde am 15. Januar 2016 von Fujifilm endlich vorgestellt. Wie ihre Vorgängerin ist sie die weltweit einzige Systemkamera mit einem Multi-Hybrid-Optischen-Sucher. Der lässt sich blitzschnell vom optischen Sucherfenster mit eingespiegeltem Rahmen auf eine elektronische Darstellung (EVF) umschalten. Mit dem optischen Sucher ist man richtig «Retro» unterwegs.
«Retro» unterwegs, wie zu analogen Zeiten
Retro sind auch die Bediengselemente: Wie in Zeiten des Analog-Film werden Belichtungszeit, Blende, ISO-Zahl und Belichtungskorrektur direkt mit mechanischen Bedienelementen betätigt. Mit Blendenring, Doppelrad für Zeit plus ISO und einem für die Belichtungskorrektur um genau zu sein. Das sorgt für ein einzigartiges, beinahe schon nostalgisches Gefühl bei der Bedienung. Wie früher eben – bei ausgezeichnetem schönem haptischem Design und hervorragender Verarbeitung. Das allein sind schon Gründe genug für einen Entscheid pro Fuji X-Pro2.
Die neue Kamera besitzt zudem den neuen X-Trans CMOS III Sensor mit einer Auflösung von 24,3 Megapixeln und einen ebenfalls neuen X Prozessor Pro. Gemeinsam stehen beide für eine verbesserte Bildqualität. Mehr zur Technik des neuen Flaggschiffs Fuji X-Pro2 findet sich in meinem Blog-Beitrag hier.
Von der Neuerscheinung war ich schon im Vorfeld richtig «angefressen» und eine Beschaffung war schon lange vor deren Erscheinungsdatum als sicher geplant. Sollte sie doch zusammen mit dem ebenfalls angekündigten Tele-Zoom XF 100-400 mm meine langjährige Canon-Ausrüstung für den Tele-Bereich, mit zuletzt EOS 7D und dem Teleobjektiv EF 400mm f5.6L ersetzen. Alles im Sinne der angestrebten Gewichtsreduktion. Soweit der Plan.
Endlich abhol bereit – meine Fuji X-Pro2
Wie meistens im Leben dauerte es bis zur Umsetzung etwas länger. In meinem Fall galt es die Verfügbarkeit der Fuji X-Pro2 im Fotofachgeschäft für Demozwecke abzuwarten. Am 24. Februar hielt ich das schöne Stück erstmals in Händen und schoss vor der Ladentür einige Probeaufnahmen auf eine mitgebrachte Speicherkarte. Auf dem «Fotoschiff 2016» im April fiel dann mein Kaufentscheid und einige Tage später holte ich das gute Stück bei FotoPro ab.
Akku geladen und die Bedienungsanleitung studiert. Objektiv angeschlossen und Speicherkarte eingesetzt. Ready für die Einarbeitung und erste «Trockenübungen». Vor einigen Tagen war es dann soweit. Mit meinem Sohn traf ich mich am Zürcher Mythenquai für ein kleines Shooting. Er hatte seine ebenfalls neue Fuji X-T1 mit dem Objektiv XF 18-135 mm dabei – das lud direkt für kurze Vergleiche ein. Der Rundgang begann beim Bükliplatz, via Stadthaus-Quai zum Hotel Storchen mit kurzer Kaffeepause und anschliessendem Wechsel auf die andere Limmatseite. Gefolgt vom Aufstieg zur Aussichtsplattform des Grossmünster-Südturms ergab diese Route eine schöne Ausbeute an Stadt-Motiven. Ein kurzweiliger Nachmittag für uns beide und für mich genügend lang um ein erstes Gefühl für die Fuji X-Pro2 zu bekommen.
Nach diesem Rundgang bin ich mir sicher: Die Fuji X-Pro2 möchte ich nicht mehr missen. Sie bereitet schon bei der Einarbeitung viel Spass. Die Kamera ist handlich in der Grösse und – abgesehen von beiden Zoom-Objektiven – noch unauffällig. Zudem qualitativ hochwertig verarbeitet und wettergeschützt. Also ideal für meine Reise- und Landschafts-Fotografie bei der man unterwegs nicht auffallen möchte. Besonders mit meinen kleinen, adaptierten Carl Zeiss Contax Festbrennweiten wirkt sie viel weniger intrusiv als die heutigen DSLR-Boliden. Es sollte also möglich sein, spontane Momente auf der Strasse und Szenen mit Menschen still und leise einzufangen. Zusammen mit dem neuen Tele-Zoom XF 100-400 mm erfüllt sie zudem meine Anforderungen an Brennweite für die Tierfotografie.
Ein erstes Resumée: Die Fuji X-Pro2 ist eine ganz besondere Kamera an der ich noch viel Spass haben dürfte. Ich schätze ihr klassisches, analog ausgerichtetes Bedienungskonzept. Auch mit dem dem optischen Sucher, zusammen mit Festbrennweiten, dürfte ich noch viel Freude haben. Zu mir und meiner Art zu Fotografieren passt die Fuji X-Pro2 wunderbar und bildet nun zusammen mit meiner seit 2012 bewährten Fuji X-E1 ein schönes Duo.
Alle Bilder mit Fuji X-Pro2 und XF 16-55mm aufgenommen; als RAF in Lightroom und mit Macphun Intensify CK entwickelt.