Tromsø, mit 76 000 Einwohnern inmitten der Arktis am Eismeer gelegen, ist die grösste Stadt Nordnorwegens. Sie liegt auf dem 69-sten Breitengrad Nord, 350 Kilometer nördlich des Polarkreises. Als achtgrösste Stadt Norwegens ist Tromsø Anlaufhafen für Hurtigruten – und Kreuzfahrtschiffe und Ausgangspunkt für Besucher des Nordkaps und der Senja- und Vesterålen-Inselwelt.
Tromsø ist umgeben von majestätischen Bergen, wunderschönen Fjorden und bezaubernden Inselgemeinden – und das Beste: Im Sommer bleibt es hier 24 Stunden am Tag hell. Das ist reichlich gewöhnungsbedürftig für einen Mitteleuropäer auf Ferienreise in Nordnorwegen. Vom 17. Mai bis zum 24. Juli geht in Tromsø die Sonne nachts nicht unter. Die Mitternachtssonne, so wird das Naturphänomen genannt, tritt jeden Sommer über dem nördlichen Polarkreis auf. Die Erklärung dazu: Die Erde dreht sich in einer geneigten Achse zur Sonne, dabei ist der Nordpol im Sommer der Sonne zugewandt. Deshalb geht die Sonne über dem Polarkreis mehrere Wochen lang nicht unter.
Eine Besiedlung der Region um Tromsø gibt es schon seit tausenden von Jahren. 1789 wurde das Handelsmonopol der Stadt Bergen aufgehoben, und die Nordnorweger durften von da an frei handeln. 1794 wurden Tromsø die Stadtrechte verbrieft, damals wohnten dort ganze 80 Einwohner. Die Stadt entwickelte sich nun schnell zum Zentrum für Polarjäger und diente Anfang des 20. Jahrhunderts als Ausgangspunkt für Expeditionen in die Polarregion. Unter anderen geleitet von den legendären Forschern Roald Amundsen und Fridtjof Nansen. Daher kommt auch der Beiname von Tromsø als «Tor zur Arktis».
Ein Wahrzeichen in Tromsø
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Die 1965 eingeweihte Eismeer-Kathedrale (Arctic Chapel) von Jan Inge Hovig thront am Ende der Tromsø-Brücke. Sie erinnert in ihrer Form an die Stockfisch-Gestelle, denen man in Nordnorwegen überall begegnet. Sie soll aber auch Polarnacht, Mitternachtssonne und Nordlichter symbolisieren.
Das Innere ist einfach gestaltet und schlicht in hellen Holz gehalten. Auffällig hingegen ist das 140 m² grosse Glasmosaik von Viktor Sparre, das das 23 Meter hohe Dreieck der Chorseite mit dem Motiv von Christi Wiedergeburt ausfüllt.
Zu den Aktivitäten die man in Tromsø unbedingt unternehmen muss gehört ein Ausflug auf den Hausberg Storsteinen. Die Tromsøbrua, eine Bogenbrücke, führt über den Tromsøsund, die verkehrsreichste Wasserstrasse des Nordens. Sie verbindet die Stadt auf der Insel Tromsøya mit dem Distrikt Tromsdalen. Von dort führt die von Schweizer Unternehmen erstellte Fjellheisen-Seilbahn innerhalb weniger Minuten auf den 421 Meter hohen Berg. Oben eröffnet sich eines der am meisten fotografierten Panoramen Norwegens – Tromsø und die umliegende Berg- und Küstenlandschaft. Die Aussicht über den Sund, die Brücke und die gesamte Insel ist einfach atemberaubend.
Tromsø bietet darüber hinaus viele weitere zahlreiche Sehenswürdigkeiten. So zeigt das Polarmuseum Ausstellungen über norwegische Polarexpeditionen und Fischertraditionen in den Polarregionen. Dazu gehören Sonderausstellungen zu Eisbären und zu den Forschungen von Fridtjof Nansen und Roald Amundsen.
Auch das Kulinarische kommt nicht zu kurz. Die Ølhallen (Bierhalle) an der Storgata Nr. 5 geniesst Kultstatus. Es ist ein rustikales Bierlokal in dem Besucher und Stadtbewohner beste Biere geniessen, gebraut von Mack, der nebenan liegenden, nördlichsten Brauerei der Welt. Zurzeit schenkt die Ølhallen norwegisches Bier aus 67 Zapfhähnen aus!
Für den Hunger hat die norwegische Küche einiges zu bieten. So zum Beispiel das elegante Skirri, wo Rentier, Walfisch und der Fischfang des Tages serviert werden. Oder das noble Emmas Drømmekjøkken (Traumküche), eines der ältesten und bekanntesten Fischrestaurants, gegenüber der Kathedrale von Tromsø. Oder Emmas Under und noch viele mehr.
Wem das Nachtleben am Abend noch nicht genügt, besucht kurz nach Mitternacht den Hurtigruten-Terminal und schaut dem Anlegen des südwärts gehenden Schiffes zu. Überhaupt ist der Hafen jederzeit einen fotografischen Spaziergang wert.
Alle Aufnahmen entstanden während meiner diesjährigen Ferienreise in Nordnorwegen mit der Fuji X-H1 und dem Objektiv XF16-55, sowie dem iPhone X für die MS «Lofoten».
Quellen:
Wikipedia