Ein schwieriges Jahr neigt sich dem Ende zu. Das Corona-Virus hat uns weiter fest im Griff und zwingt zur Vorsicht; wir alle beschränken unsere Kontakte auf das Minimum. Das ist in diesen Tagen, in der in der Schweiz die Fallzahlen sehr hoch sind, besonders wichtig. Die behördlich verordneten Vorschriften und Vorgaben änderten persönliche Prioritäten. Die Aufrufe zu mehr Abstand, Augenmerk auf Hygiene und das Tragen der Atemmaske bestimmten weitgehend die täglichen Nachrichten. Lockdowns mit massiven Eingriffen in den Alltag und andauernde Reiseeinschränkungen sollen vor weiteren Ausbreitung des Virus und Ansteckung schützen.
Kein Wunder fiel die fotografisch Ausbeute in diesem Ausnahmejahr für mich nicht ganz so üppig aus. Zum Glück konnte der gebuchte Lofoten Workshop Mitte Februar im geplanten Rahmen durchgeführt werden. Der dreiwöchige Island-Aufenthalt im Frühsommer aber fiel dem Virus zum Opfer, genau wie andere Foto-Projekte. Das liess sich aber leider nicht verhindern.
Die Auswahl zum Bild des Jahres 2020 war dieses Jahr daher einfacher. Wie immer liess ich mich von Erlebtem inspirieren und konnte so meinen Fundus an Bildern gut eingrenzen.
Die zweite Teilnahme am siebentägigen Workshop «Nordische Momente – Lofoten Masterclass» im Februar war erneut ein Erlebnis mit eindrücklichen nordischen Tagen. Als mittlerweile eingespieltes Team, mit den bekannten Fotografen Martin Hülle und Michael Schaake verbrachten wir wieder eine Woche in verschneiter, nasskalter und feuchter Landschaft.
Von da stammt auch mein Bild des Jahres 2020. Ich habe es am schönsten Tag der ganzen Woche am ikonischen «Uttakleiv Beach» aufgenommen. Ich habe für die Aufnahme einen Standort etwas abseits ganz links am Strand und im Schattenbereich ausgesucht. Bin dafür zwischen wuchtigen und vereisten Felsblöcken mit den unverzichtbaren Crampons an den Schuhen ans kalte Wasser der Norwegischen See hinab geklettert.
Das Bild des Jahres 2020 zeigt einen frostigen, sonnigen Wintertag. Die Farben sind auf Blautöne, braun, dazu weiss reduziert. Die Langzeitbelichtung von 1.7 bis 20 Sekunden bricht die Brandung und das Bild strahlt so Ruhe und vielleicht auch Stille und Einsamkeit aus. Kompositorisch führen Linien von drei Ecken ausgehend zu einer kleinen Pfütze; in dem sich der Berg «Skolmen» spiegelt.
Die Aufnahme entstand mit meiner Fuji GFX 50s und dem Objektiv GF32-64mmF4. Ab Stativ, Langzeitbelichtung mit ND-Grad Filter von Breakthrough. Bearbeitet mit Adobe Lightroom unter Verwendung einer LUT von Lutify.