Islands Süden ist Mitte Februar immer noch kalt um 0 °C und es ist dunkel. Mit verschneiten Winterlandschaften, magischem Licht und tollen Foto-Locations für Fotografen. Also genau richtig für unsere kleine Gruppe. Die letzten drei Tage haben wir im Westen auf der Halbinsel Snæfellsnes verbracht und sind nun unterwegs nach Islands Süden.
Da um diese Jahreszeit die Tage täglich länger werden, aber weniger Touristen im Land sind, können wir Islands Süden zum grossen Teil ungestört erkunden. Oft sind wir fast alleine an einer im Sommer überlaufenen Attraktion und können uns ungestört auf das Fotografieren konzentrieren.
Mit einer Vielzahl an Landschaften und tollen Sehenswürdigkeiten
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Islands Süden ist nach dem «Golden Circle» das beliebteste Besuchergebiet der Insel. Hier finden sich eine Vielzahl einmaliger Landschaften aus schwarzem Lava- und Vulkangestein, im Februar alles mit einer zuckrigen Schneedecke überzogen. Dazu bekannte Attraktionen: Wasserfälle, schwarze Kiesel- und Sand-Strände. Dazu Berge wie der Öræfajökull, eine schon von weitem sichtbare ikonische Landmarke mit neun Talgletscher. Oder Film-Schauplätze wie die Gletscherlagunen, die Besucher in Scharen anziehen.
Zur Mittagszeit machen wir Rast in Hveragerði, einer kleine Stadt im Südwesten. Aufgrund der aktiven geologischen und geothermischen Kräfte die hier herrschen, wird sie oft «the Earthquake Town» oder «the Hot Spring Town» genannt. In der Tat: Wir finden ein kleines Museum zum Thema.
Im Februar kommt kein Fotograf zu kurz
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Von da geht es zur Küste in Islands Süden und in den Südosten mit den Skagafoss und Svartifoss Wasserfällen, der Landzunge Dyrholaey mit dem alten Leuchtturm, zu den Sea Stacks und dem Black Beach bei Vík í Mýrdal, zum Gletschersee Breidarlon, zur Landzunge Stokksnes mit dem Vestrahorn und weiteren schönen Orten. Ein spezieller Höhepunkt zweifellos die Morgen- und Abendstunden an der Gletscherlagune Jökulsarlon und dem vorgelagerten Diamond Beach. Spannend der Halbtages-Ausflug mit einem Super-Jeep über den Gletscher zu einem der Ice Caves.
Die Küsten von Islands Süden sind das ganze Jahr über äusserst beliebt. Wer sie, wie wir, im Februar aufsucht, sollte sich auf unberechenbares und wechselhaftes Wetter einstellen. Mit grosser Wahrscheinlichkeit wird man im Tagesverlauf Schnee, Wind und Regen erleben. Wer hier an der Küste fotografiert sollte auch die Gefahren kennen. Mächtige Wellen können unvermittelt auftauchen. Überall aufgestellte, grosse Warnschilder sprechen eine deutliche Sprache.
Die Fahrt nach Rekjavik zurück führt entlang dem «Golden Circle» zum Geysir Geothermal Valley im Haukadalur-Tal. In diesem Gebiet finden sich viele heisse Becken, Schlammtöpfe und Fumarolen. Wir fotografieren beim Geysir Strokkur, der alle zehn Minuten 20 bis 40 Meter hohe, 85-90 °C heisse Wasserfontänen gegen den Himmel speit.
Rauheit, Kraft und Weite am «Goldener Wasserfall»
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Den letzten Stopp vor der Rückkehr nach Reykjavik machen wir am Gullfoss. Dieser mächtige Wasserfall liegt in einem uralten, steil abfallenden Tal und ergiesst sich über zwei um 90 Grad versetzte Stufen 32 Meter hinab. «Kein Wasserfall in Europa kann sich mit dem Gullfoss messen. In seiner Unbändigkeit und Raserei übertrifft er sogar die Niagarfälle in den USA». So aus einem Reistagebuch des dänischen Königs Frederik VIII im Jahre 1907.
Bei unserm Besuch herrschte Starkwind wie nie in den letzten zehn Tagen! Er wehte an den Aufnahmestandorten so stark und in so grimmiger Kälte, dass an Fotografieren kaum zu denken war. Also durchbeissen, Rucksack anbehalten, Stativ in Bodennähe, alles gut im Griff und trotzdem den Durchblick für das Wesentliche behalten.
Übernachtet im Süden Islands werden wir zweimal eine Nacht im Katla Hotel in Vík í Mýrdal sowie drei Nächte im Hali Country Hotel in Höfn.
Alle Aufnahmen in Islands Süden entstanden mit der Fuji GFX 50s und den Objektiven GF32-64mm F4 und GF23mm F4. Alle Bilder mit Stativ, Langzeitbelichtungen mit ND-Grad Filtern von Lee und Breakthrough.
Quellen:
Iceland Photo Tours, Tour-Anbieter
Informationen über Island: Guide to Iceland