In diesem Beitrag habe ich die von mir neu erworbene Zeiss Ikon Contax IIIa vorgestellt. Und in diesem Beitrag habe ich aufgezeigt was das Carl Zeiss Sonnar 1.5/50 mm an einer meiner modernen Fuji X-Pro2 zu leisten vermag. Fehlen eigentlich nur noch die analogen, auf Film aufgenommen Bilder dieser Kombination.
Voilà hier sind sie! Es dauerte einige Wochen bis schöneres Wetter und eine angenehm warme Temperatur zu einem Rundgang mit der Contax IIIa einluden. Im Mai war es dann endlich soweit: Erstmals bestückte ich die Kamera mit einem vorhandenen Kodak Portra 400 Film und fuhr zu einem Fotoausflug nach Rapperswil. Mit dabei der Gossen Digisisx2 Belichtungsmesser und meine Fuji X-Pro2. Ersteren benötigte ich zur Kontrolle und für Vergleichsmessungen des in der Contax IIIa eingebauten Selen-Belichtungsmesser. Letztere um Vergleichsbilder aufzunehmen, von denen ich einige zum Vergleich analog versus digitale Fotografie im Album einstelle.
Die erste offene Frage zur Funktionstüchtigkeit der Contax IIIa klärte sich schnell. Der uralte Selen-Belichtungsmesser – für den es heute weltweit keinen Ersatz mehr gibt – funktionierte einwandfrei. Die Messabweichung zum Digisix2 betrug nur etwa eine halbe Blende und ist damit genügend genau. Jedenfalls zeigten die vergleichenden Fotoaufnahmen mit Werten des internem und des externen Belichtungsmessers keine grossen Unterschiede. Das ist sicher auch der Belichtungstoleranz des analogen Films geschuldet.
ein gemischtes Gefühl
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Die entwickelten Fotos mit der Contax IIIa hinterlassen trotzdem ein gemischtes Gefühl. Der Rangefinder-Sucher erwies sich als genau. Was etwas überraschend für mich war; sind doch alte Kameras mit diesem Sucher-Prinzip in der Regel dejustiert und deswegen in der Entfernungsmessung ungenau. Auch die Sucherhelligkeit ist gut und der Sucher angenehm einsehbar. Störend ist, dass es keinen eingeblendeten Rahmen, der die Bildbegrenzung anzeigt, gibt. Ich habe deshalb mehrmals bildwichtige Teile abgeschnitten. Für die Zukunft heisst es den Platz um das Hauptmotiv grosszügig zu bemessen.
Wenig ansprechend verhalten sich Film und Objektiv bei Gegenlicht und in Schattenpartien. Die hellen Farbtöne saufen in ein Schmutzbraun ab und das Filmkorn wird überdeutlich sichtbar. Das sieht nicht gerade schön aus. Vergleichend zu einem ähnlichen Test mit der Contax S2 mag das zum Teil an der preisgünstigen 08:15-Entwicklung liegen. Möglicherweise ist aber auch der Kodak Portra 400 nicht ideal für diese Art Bilder geeignet.
Ausblick: Ich werde die Contax IIIa nochmals ausführen und eine weitere Aufnahmeserie mit einem besser geeignetem Filmtyp machen. Diese wie früher schon bei einem professionellen Anbieter entwickeln und scannen lassen. Ich erwarte mir davon unter anderem ein besseres Ergebnis bezüglich Farbcharakteristik und Dichte des analogen Films. Ich werde im Verlauf des Sommers dazu berichten.
Analoge Bilder mit Zeiss Ikon Contax IIIa und Carl Zeiss Sonnar 1.5/50 mm aufgenommen, vergleichende digitale Aufnahmen mit Fuji X-Pro2 und XF 1.4/23mm.
Spannender Bericht, doch darf ich einiges anmerken: das Zeiss Sonnar 50 1,5 ist eine ganz alte und legendäre Konstruktion. Mit dem richtigen Film und der richtigen Entwicklung holt man heute noch Spitzenergebnisse geraus.
Ich verwende seit Jahren den Kodak TMax 100 und entwickle ich selbst (früher in Emofin von tetenal, jetzt im Ulrafin T-Plus von tetenal). Ausgearbeitet wird auch selbst: Apo Rdagon 50 am Vergößerer, Kentmere VC Select oder Agfa MCP bzw MCC. Scharfe und plastische Bilder sind die Folge, weit weg von deinem Frusterlebnis. Die alten Contaxobjektive an meiner Sony A7III sind spannend, aber zeigen die Grenzen auf. Das Biogon 2,8/35 zeigt eine starke Bildfeldwölbung, ebenso das Biogon 21. Sonnar 85+135 sind dagegen top.
Daher mein Tipp: bitte nur SW und dann alles selbst machen. Kein Billiglabor ranlassen. Schade um den Aufwand.
LG
Wolfgang
Wolfgang, vielen Dank für deine Zeilen. Der Detailgrad der Ausführungen hilft sicher dem einen oder anderen Leser.
Freundliche Grüsse
Walter
Ich freue mich auch, hier auf Ihre schönen und interessanten Ausführungen gestoßen zu sein. Ich habe meine Contax Sammlung auch gerade vergrößert und die Sonnare schon an meiner Sony A7 s und A7R3 begeistert angewandt. Ich liebe den altertümlichen aber schon relativ qualitativ hochwertigen Look. Ich werde jetzt auch zum Analogfilm greifen und habe da gerade eine 4er Bix von Silbersalz erworben. Ich hoffe auf bald brauchbares Wetter und bin auf die Ergebnisse gespannt, zumal ich dann die neuen hochaufgelösten Scans mit dem Apollon 14k Scanner gespannt. Liebe Grüße aus Berlin, Guido.
Hallo Guido
Sehr schön dass dich das Analog-Virus gepackt hat. Einen Kodak Ektar-, Portra-Film oder Neopan II in die Kamera eizufädeln, mit externem Beli die Belichtung bestimmen und abdrücken; den vollen Film in die Entwicklerdose zu geben und entwickeln hat fast etwas Mediatives. Ist 100% entschleunigend.
. Ich wünsche dir viel Spass mit deinem Hobby und wünsche allzeit gut Licht.
Walter
Hallo,
toller Bericht.
Ich denke, dass der Portra Film hauptsächlich für den Unterschied verantwortlich ist.
Früher habe ich Portra nur für Hochzeiten benutzt, um einen möglichst großen Belichtungsspielraum als Sicherheit zu haben und weil er wunderbar weich und konratsarm ist (weißes Kleid vs. schwarzer Anzug).
Wenn Sie den neuen Kodak E100 Diafilm oder Fuji Provia nehmen, werden sie sehen, dass der Look von Fuji sehr nah an den der analogen Zeiten heran ragt.
Außerdem ist wichtig, welches Filmprofil Sie bei Fuji eingestellt hatten.
Zum Portra passt am besten Classic Negativ.
Gruß
Steffen
Hallo Steffen
Vielen Dank für die Anmerkungen. Es ist richtig dass Portra für diese Art Bilder nicht optimal ist. Die Ergebnisse mit Ektar 100 und Superia sind da deutlich besser. Was die Fuji Filmsimulationen anbelangt so bevorzuge ich für Landschaft das etwas kräftigere «Provia». Die Fuji Filmsimulationen stehen aber zumindest in Lightroom bei analogen und gescannten Bilddateien als Auswahl nicht zur Verfügung und müssten deshalb «nachgebaut» werden. Ich setze daher auf LUTs von Lutify die ich jeweils anwende.
Gruss Walter
Super, sehr interessant und wertvolle analoge (Vergleichs-)Aufnahmen, die ich übrigens sehr sehr gelungen finde, gerade weil sie so wunderbar ‚vintage‘ sind. Sehr schön, Walter, haben Sie das gemacht!
Vielen Dank für das Lob