Als Fuji am 6. September 2012 die Fuji X-E1 als Ergänzung zur revolutionären X-Pro 1 ankündigte weckte dies mein sofortiges Interesse. Ebenfalls im Rangefinder Style und Retro-Design, mit elektronischem Sucher, aber dafür Verzicht auf den optischen Hybridsucher und etwas kleiner, schien sie mir genau richtig zu sein. Schon länger überlegte ich, das Gewicht meiner Kamera-Ausrüstung zu reduzieren. Ein Packgewicht meines ThinkPhoto Rucksacks von 14 kg mit zwei Canon DSLRs, Objektiven und Ausrüstung für die Ferienreisen nach Ostafrika und dem südlichen Afrika wollte ich mir mittelfristig nicht mehr antun. Das zunehmende Alter macht sich hier langsam aber sicher bemerkbar. Da kam Fuji gerade rechtzeitig.
Die Fuji X-E1 gehört zur Kategorie der spiegellosen Kameras (DSLM, digital single lens mirrorless). Das heisst es gibt keinen optischen Sucher mit Spiegel und Prisma wie sie für Spiegelreflexkameras üblich sind. Dadurch bauen sie kleiner und wiegen weniger. Mehr Elektronik statt Mechanik könnte man sagen.
«Kompaktes Meisterstück – Die Systemkamera Fuji X-E1 setzt neue Maßstäbe: Brillante Bildqualität und professionelle Funktionalität bei kompakten Abmessungen und geringem Gewicht»
(Zitat Fujifilm)
Als anspruchsvoller Fotograf wünsche ich mir für unterwegs eine kompakte, leichte Systemkamera mit passenden Objektiven höchster Güte und verlange eine sehr hohe Bildqualität. Mit der Fujifilm X-E1 geht dieser Wunsch in Erfüllung, einige Tausend Bilder belegen dies eindrücklich und zur Genüge.
Auf eine Beschreibung dieses kleinen Wunderwerks verzichte ich an dieser Stelle. Nur zwei für mich entscheidende Merkmale möchte ich anführen:
1. Die Bedienung der Fuji X-E1 bereitet mir pure Freude. Von der mechanischen Seite bringt sie zurück, was bei der Umstellung von analoger Fotografie zu digital verloren ging. Sie erlaubt ein entspanntes, entschleunigtes Fotografieren, mit Konzentration auf das Wesentliche, wahlweise mit völligem Verzicht auf Autofokus, dafür manuelle Scharfeinstellung von Hand wie früher. Wer, wie ich, noch die grundlegenden Zusammenhänge zwischen Blende, Verschlusszeit und Belichtungskorrektur begriffen hat, fühlt sich mit der Bedienung rundum happy. Auf diese Weise hebt sich die Fuji X-E1 vom Massenangebot von Sony, Olympus und Panasonic und anderen ab. Ihrem grundsoliden Retro-Konzept und der mechanischen Ausführung sei Dank.
2. Das geringe Auflagenmass erlaubt die Adaption bestehender Objektive, umgangssprachlich «Altglas» genannt über einen passenden Adapter. Auch aktuelle Objektive die über einen M-Anschluss verfügen wie von Leica, Carl Zeiss und Voigtländer können so verwendet werden. So lässt sich der Altbestand an Objektiven, in meinem Fall von Carl Zeiss für die eingestellte CONTAX und gebraucht gekauften von Leica perfekt nutzen.
Die Fuji X-E1 eignet sich aus meiner Erfahrung perfekt für die Reisefotografie, für Landschaftsaufnahmen, Street und Familienbilder. Einzig die Bereiche Wildlife und Vögel müssen mit leistungsstarken Teleobjektiven ergänzt werden. Im Vergleich zu meiner Canon 7D mit EF 400 / f 5.6 L gibt es noch keine taugliche Alternative. Das für 2016 angekündigte Tele-Zoom XF 100 – 400 mm dürfte zusammen mit einem Nachfolger der Fuji X-E1 mit schnellerem Autofokus diese Lücke schliessen und zur Ablösung meiner restlichen Ausrüstung von Canon führen. Ich bin gespannt.
Interessant zu lesen:
– Colorfoto 19.10.2014: Spiegellose Systemkameras, warauf Sie beim Kauf achten sollten.
– PCTipp 12. März 2013: Test Fujifilm X-E1